Lausitzer Rundschau: Zum Tod von Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn Wenn ein Mensch stirbt
Geschrieben am 04-08-2008 |
Cottbus (ots) - Dem 3. August 2008, dem letzten Tag im Leben des Alexander Solschenizyn, kommt die gleiche traurige Bedeutung zu wie dem 9. Februar 1881, als Dostojewski starb, und dem 20. November 1910 mit dem Tod von Lew Tolstoi. Es ist aus jenen Tagen überliefert, was man auch jetzt bemerkt: Die literarische Welt hält den Atem an, das dichterliebende und poesiegläubige Russland ist für eine Weile ein stiller Fleck auf dem Globus. Diesen umkreisen die Stimmen der Millionen und aber Millionen Hinterbliebenen, die sich zu Nachrufen von Namhaften formen. Alexander Solschenizyn ist uns mit seinem Tod ja nicht verloren gegangen. Wer seinen Namen nennt, meint neben anderen die Novelle Ein Tag des Iwan Denissowitsch, die Romane Archipel Gulag, Der erste Kreis der Hölle und Krebsstation. Solschenizyn ist zum Symbol geworden für Schonungsloskeit im Umgang mit sich selbst, seiner Gesundheit, Sicherheit und seinem Leben, für Schonungslosigkeit gegenüber den Herrschenden, die sich selbst das Mandat erteilt haben, das Volk zu sein. Da kannte er keine Kompromisse. Zuweilen blähte sich unbändiger Zorn zur Gärmasse für seine publizistischen Ausbrüche. All das steht, wohlbekannt, in jenen Nachrufen. Aber muss man diesem Mann denn etwas nach-rufen? Wer was nach-rufen muss, hat was versäumt. O ja, in diesem Sinne verdient er, dass wir ihm einiges nachrufen und das Echo in uns aufnehmen. Ist doch dieser Jahrhundertdichter zu oft nicht gehört, wissentlich nicht beachtet und mitunter nicht verstanden worden. Nach-rufend, müssen Menschen heute um Vergebung ersuchen. Auf das Echo sollten wir hören, so fern er wider Parteiengezänk und Korruption wettert und eine Demokratie auf der Basis persönlicher Verantwortung fordert. Auch die christlichen Werte, die ihm heilig sind und oft mit denen des Nicht-Christen oder Atheisten übereinstimmen, sollten uns nicht abwinken, sondern nachdenken lassen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
151425
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: SPD-Spitze in Clement-Verfahren dabei Sturheit schadet Cottbus (ots) - In das leidige Verfahren über das weitere parteipolitische Schicksal von Wolfgang Clement hat sich die SPD-Spitze nun direkt eingeklinkt. Damit entsteht der schöne Anschein, wir haben alles im Griff. In Wirklichkeit zeugt die Entscheidung eher von aktionistischer Ratlosigkeit. Schließlich funktionieren die innerparteilichen Regularien nach anderen Gesetzen, als es politisch geboten wäre. Zweifellos müssen Beck, Heil & Co ein brennendes Interesse daran haben, den lästigen Konflikt so schnell wie möglich einzudämmen. Gerade mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Clement Stuttgart (ots) - Die Aktion Rettet Clement läuft. Doch die SPD wird sich nicht entleiben, um den ehemaligen Superminister und Ministerpräsidenten in ihren Reihen zu halten. Das ist im Kern die Botschaft, mit der SPD-Generalsekretär Heil und Obergenosse Beck in die neue Woche starten. Dabei steht eins unwiederbringlich fest: Wenn Clement gehen muss, kann Steinmeier nicht Kanzlerkandidat werden. Die letzte Glaubwürdigkeit wäre dahin, wenn der Vizekanzler den Wahlkampf mit jener Reformpolitik anführte, für die Clement abgestraft wurde. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Umwelt Streit um Uran im Wasser - Bundesgesundheitsministerium will Grenzwert Halle (ots) - Das Bundesgesundheitsministerium will nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe) einen Grenzwert für Uran im Trinkwasser festlegen. In der Folge könnte ein solcher Grenzwert auch bei Mineralwässern eingeführt werden. Verbraucherschützer und das Umweltbundesamt (UBA) fordern dies seit langem. Gegen die Pläne des Ministeriums gibt es offenbar Widerstand aus anderen Ministerien und Teilen der Länder. "Die Gespräche zur Novellierung der Trinkwasserverordnung laufen, ob es einen Grenzwert mehr...
- Kölnische Rundschau: zu Clement Köln (ots) - Nicht um jeden Preis CLAUDIA LEPPING Die Aktion "Rettet Clement" läuft. Doch die SPD wird sich nicht entleiben, um den ehemaligen Superminister und Ministerpräsidenten in ihren Reihen zu halten. Das ist im Kern die Botschaft. Die Parteispitze will schnellstens die Regie in der Causa Clement wiedererlangen. Und zwar nicht nur förmlich, indem sie dem Parteiausschlussverfahren als Verfahrensbeteiligte beitritt. Sondern auch inhaltlich - um zu vermeiden, dass sich Clement durchsetzt und die Entscheidung über sein politisches mehr...
- Rheinische Post: CDU-Generalsekretär Pofalla greift Steinmeier frontal an: "In Hessen geht es um die Glaubwürdigkeit des möglichen Kanzlerkandidaten" Düsseldorf (ots) - Die CDU rückt den mutmaßlichen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier ins Zentrum ihrer Angriffe auf den Koalitionspartner. Vor allem im Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit der SPD in Hessen mit der Linkspartei greift CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla Steinmeier scharf an. "Es geht hier nicht nur um Hessen allein, sondern um die Glaubwürdigkeit der gesamten SPD-Führung im Bund, vor allem auch um die des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden und möglichen Kanzlerkandidaten", sagte Pofalla der in Düsseldorf erscheinenden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|