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Lausitzer Rundschau: Transparency gegen Extras für Aufsichtsräte Augenzwinkernde Aufsicht

Geschrieben am 05-08-2008

Cottbus (ots) - Die Antikorruptionsorganisation "Transparency
International" hat die Diskussion um den Gratis-Flug von verdi-Chef
Bsirske vom Kopf auf die Füße gestellt. Indem sie ein generelles
Verbot von Sachleistungen für Aufsichtsräte fordert, indem sie ihre
Unabhängigkeit und die Transparenz ihrer Vergütungen anmahnt,
orientiert sie die Debatte auf das Wesentliche. Denn der
geschmacklose Einfall Bsirskes, mitten im Streik seiner Gewerkschaft
gegen die Lufthansa sich just von dieser Airline gratis erster Klasse
in die Südsee befördern zu lassen, ist ein Einzelfall. Das größere
Problem ist struktureller Art.
Wenn frühere Vorstände nach ihrem Ausscheiden sofort in das
Kontrollgremium des gleichen Unternehmens wechseln, wenn pensionierte
Wirtschafts-, Politik- und Gewerkschaftsgrößen Mandate gleich im
Dutzend haben, wenn die zu kontrollierende Firma die Kontrolleure mit
teuren Extras an sich bindet - dann ist das nicht mehr das, was ein
Aufsichtsrat soll. Dann verkommt die Kontrolle zur augenzwinkernden
Kumpanei mit den Managern. Aus deren Sicht ist das so am bequemsten
und auch für das eigene Gehalt am besten. Aber für die Deutschland AG
wird es langsam gefährlich. Kriminellen Machenschaften wie bei
Siemens oder VW wird so Vorschub geleistet, strategischen
Fehlentscheidungen sowieso. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser -
dieser Grundsatz muss im Wirtschaftsleben wieder Geltung bekommen.
Die Abgrenzung von Kontrolleuren und Kontrollierten muss wieder
klarer und der Job des Aufsichtsrates ernster genommen werden. Selbst
die gelähmte Große Koalition sollte eine solche Gesetzesänderung noch
schaffen können.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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