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Rheinische Post: Pakistan wackelt Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Geschrieben am 07-08-2008

Düsseldorf (ots) - Pakistan sitzt tief in die Krise. Der
Machtkampf zwischen Präsident Musharraf und der zivilen
Regierungskoalition eskaliert, nachdem sie den Staatschef mit einem
Amtsenthebungsverfahren stürzen will. Das ist innenpolitisch
gefährlich, weil sich ein Machtvakuum zu bilden droht, das von den
radikalen Islamisten ausgenutzt werden kann. Muscharraf kann das
Dilemma vermeiden, indem er das Parlament auflöst. Das wäre
undemokratisch, denn die Regierung ist demokratisch gewählt worden,
und der Staatschef würde sich dem Vorwurf einhandeln, aus purem
Eigeninteresse den Auflösungsbeschluss gefasst zu haben. Pakistans
Machtzentrum ist noch immer das Militär. Wächst die Instabilität
weiter, werden die Generäle nicht tatenlos zusehen. Ein berechenbares
Pakistan ist für den Westen wichtig, weil die Befriedung Afghanistans
ohne Pakistan nie möglich sein wird. Im schwer zugänglichen
Grenzgebiet liegt das Rückzugsgebiet radikaler Islamisten. Hier steht
auch die Wiege der Taliban. Wer nicht will, dass sich der
Atomwaffenstaat talibanisiert, muss Pakistans Krise entschärfen. Sie
wird angeheizt durch eine katastrophale Wirtschaftslage. Wer das
nicht ändert, fördert die Radikalisierung und den Griff der Militärs
nach der Macht.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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