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WAZ: Erhöhung der Bemessungsgrenze - Obendrauf. Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 07-08-2008

Essen (ots) - Die Umverteilung in einer sozialen Marktwirtschaft
lässt sich auf verschiedene Weise regeln. Deutschland verteilt über
die Steuersätze um, die mit dem Einkommen steigen. Die Beitragssätze
für die Sozialversicherung sind für alle gleich. Gutverdiener werden
zudem ab einer bestimmten Grenze von Beiträgen verschont. Wenn diese
Grenze nun um zwei Prozent erhöht wird, zahlt ein Gutverdiener rund
20 Euro mehr im Monat. Er kann sich das leisten, alles andere wäre
Jammern auf hohem Niveau. Zum Vergleich: In der Schweiz, die über ihr
Sozialsystem umverteilt, gibt es überhaupt keine Bemessungsgrenze.
Auch der Millionär muss von jedem einzelnen Franken etwas in die
Rentenkasse zahlen.
Einverdiener-Familien, die gerade diese Grenze erreichen, tun die 20
Euro dennoch weh. Denn sie kommen obendrauf auf eine ungerecht steil
steigende Steuerbelastung: Von einer Lohnerhöhung bleibt nicht viel
übrig. Zieht man nach der Steuerprogression noch die Teuerung ab,
rutschen Mittelschichtler meist ins Minus. Dass ein Euro jedes Jahr
weniger wert ist, kümmert das Finanzamt nicht. Sollte es aber.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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