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WAZ: Streit um Ärztehonorare - Nutzloses Versprechen. Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 08-08-2008

Essen (ots) - Die niedergelassenen Ärzte drohen mit Streiks. Das
ist in Verhandlungen ums liebe Geld nicht ungewöhnlich, möchte man
meinen. Ist es in diesem Fall aber doch: Kassenärzte sind keine
Angestellten, und bezahlt werden sie nicht von einem "normalen
Arbeitgeber", sondern von den Beitragszahlern. Darum schaltet sich
auch die Politik in die Verhandlungen ein. 2,5 Milliarden Euro
gesteht sie den Ärzten zu, das wären immerhin zehn Prozent mehr.
Damit würden und könnten sie sich zufrieden geben. Der Aufschlag wäre
auch angemessen, denn ohne attraktive Honorare droht auf dem Land ein
Ärztemangel.
Doch die Politik hat auch ein heilloses Durcheinander angerichtet:
Am Verhandlungstisch sitzen Ärzte und Kassen. Die Politik hat also
etwas versprochen, was sie nicht versprechen kann. Zudem bestimmt die
Regierung im Herbst erstmals den Beitragssatz selbst. Sie wird vor
dem Wahljahr bemüht sein, ihn nicht zu hoch festzulegen. Höhere
Ärztehonorare bewirken aber das Gegenteil. Wenn die Ärzte der
ungewohnten Fürsprache der Regierung misstrauen, kann man ihnen das
nicht verdenken.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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