Weser-Kurier: Niedersachsen hält sich nicht an das Krippenausbauprogramm, kritisiert die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Frauke Heiligenstadt.
Geschrieben am 10-08-2008 |
Bremen (ots) - Niedersachsen hält sich nach Angaben der SPD nicht an das gemeinsame Krippenausbauprogramm von Bund und Ländern. "Nach der Vereinbarung müsste das Land pro Jahr selbst einen Anteil von mindestens 29 Millionen Euro für die Betreuung von unter dreijährigen Kindern tragen. Tatsächlich setzt die Landesregierung aber nur rund zwei Millionen Euro ein", kritisierte die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Frauke Heiligenstadt, in einem Gespräch mit dem Bremer "Weser Kurier" (Montag-Ausgabe). "Die Landesregierung ordnet offenbar alles ihrer finanzpolitischen Vorgabe unter, bis 2010 einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen. Aber an dieser Stelle darf man einfach nicht sparen. Den eigenen Anspruch und die mit dem Bund vereinbarten Ziele erreicht man damit jedenfalls nicht."
Ziel des Krippenprogramms von Bund, Ländern und Kommunen ist es, bis zu Jahr 2013 eine Betreuungsquote bei unter Dreijährigen von 35 Prozent zu erreichen. Derzeit ist Niedersachsen laut Heiligenstadt mit mageren 6,3 Prozent davon weit entfernt, bei 209.000 Kindern unter drei Jahren fehlten landesweit deutlich über 50.000 Plätze. "Wir haben den größten Nachholbedarf. Aber die CDU/FDP-Landesregierung tut viel zu wenig."
Auch die Vorgaben des im vergangenen Jahr beschlossenen landeseigenen 100-Millionen-Euro-Programms würden nicht umgesetzt, meinte Heiligenstadt. Danach sollen in vier Jahren jeweils 20 Millionen Euro im Bereich des Sozialministeriums und fünf Millionen in den Bereich des Kultusministeriums fließen. "Aber allein das Kultusministerium hat 2007 in dem Bereich Kinderbetreuung einen viel größeren Betrag, nämlich 8,3 Millionen Euro eingespart und in der so genannten globalen Minderausgabe verbucht", berichtete die SPD-Bildungsexpertin. "Statt das Geld für Krippen und Kindertagesstätten komplett auszugeben, wurde damit teilweise der Haushalt saniert."
Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
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