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Deutsche wollen höhere Preise durch Mindestlohn nicht tragen

Geschrieben am 12-08-2008

Berlin (ots) -

- Querverweis: Grafiken zum Produktcheck Mindestlohn liegen
in der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Ein gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 Euro würde die Preise für
Konsumgüter und Dienstleistungen um bis zu 40 Prozent steigern. Die
Mehrheit der Deutschen ist nicht bereit, diese Preiserhöhungen
hinzunehmen, auch wenn die Einführung eines Mindestlohns
grundsätzlich befürwortet wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie,
die das ifo Institut für Wirtschaftsforschung und TNS Emnid im
Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
angefertigt haben.

"Die Umfrage zeigt, dass die Deutschen nach Einführung eines
flächendeckenden Mindestlohns weniger einheimische Produkte kaufen
und auf ausländische Märkte ausweichen würden", erläutert Max A.
Höfer, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Das Münchner ifo Institut berechnete, um wie viel sich die
Verkaufspreise erhöhen müssten, wenn wichtige Produkte bzw.
Dienstleistungen in Deutschland unter Einhaltung eines Mindestlohns
von 7,50 Euro pro Stunde erstellt würden. Anschließend wurden die
Verbraucher von TNS Emnid repräsentativ befragt, wie sie auf diese
Preiserhöhungen reagieren würden. Der Zusammenhang mit dem
Mindestlohn wurde den Befragten bei allen Fallbeispielen ausdrücklich
klar gemacht.

Das ifo Institut berechnete, dass der Preis für einen Fernseher in
Deutschland um bis zu 15 Prozent steigen würde, wenn er hierzulande
unter Einhaltung eines Mindestlohns von 7,50 Euro produziert würde.
55 Prozent der Befragten gaben gegenüber TNS Emnid an, dass sie dann
auf den Kauf eines Fernsehers aus einheimischer Produktion verzichten
wollen. Laut ifo würde eine in Deutschland mit Mindestlohn
hergestellte Waschmaschine bis zu 20 Prozent teurer sein. Auch hier
gaben 55 Prozent der Deutschen in der TNS Emnid Umfrage an, dann auf
billigere Waschmaschinen aus dem Ausland auszuweichen. Sollten die
Preise für einen Urlaub in Deutschland durch einen flächendeckenden
Mindestlohn um bis zu 15 Prozent steigen, wie ifo etwa für einen
Urlaub an der Ostsee ermittelte, dann würden 65 Prozent der von TNS
Emnid Befragten ihren Urlaub in Deutschland einschränken oder gleich
ins Ausland fahren. 69 Prozent der Befragten sind nach Einführung
eines Mindestlohns nicht bereit, die um bis zu 40 Prozent höheren
Kosten eines Friseurbesuchs zu zahlen. Sie würden seltener zum
Friseur gehen oder Schwarzarbeit akzeptieren. Bei Kosmetikartikeln
wären 57 Prozent der Deutschen nicht bereit, Mindestlohn-bedingte
Mehrkosten von bis zu 25 Prozent zu zahlen.

"Ein Mindestlohn von 7,50 Euro erhöht die Schwarzarbeit bei
Dienstleistungen, schwächt deutsche Hersteller und begünstigt
ausländische Produkte", erklärte ifo-Projektleiter Gernot Nerb.
Insgesamt würde dies dem Wirtschaftsstandort Deutschland eindeutig
zufügen. Für die Untersuchung hat das Münchner ifo Institut 22
Unternehmen telefonisch und persönlich im Juni/Juli 2008 befragt.
Anschließend wurde die Bevölkerung in einer repräsentativen Umfrage
(1013 Befragte) von TNS Emnid befragt, ob und wie sich die in der
ifo-Studie errechneten Preissteigerungen durch Mindestlöhne auf das
Konsumverhalten auswirken würden.

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakte:
INSM: Bernd Schwang,
Tel.: (0221) 4981-412,
E-Mail: schwang@insm.de
ifo Institut: Dr. Gernot Nerb,
Tel.: (089) 9224-1236,
E-Mail: nerb@ifo.de


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