NABU fordert Gefahrenzulage für Atomstromproduktion
Geschrieben am 14-08-2008 |
Berlin (ots) - Der NABU hat eine Gefahrenzulage für die Atomstromproduktion gefordert. Statt bei den Bürgern unberechtigte Hoffnungen auf niedrigere Energiepreise zu schüren, müssen die Atomkonzerne endlich die vollen Kosten für Sicherheit, Betrieb und Entsorgung übernehmen. "Bisher ist die gesetzlich geforderte Vorsorge für mögliche Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden bei Freisetzung von Radioaktivität völlig unzureichend", kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Nach dem Atomgesetz sind Schäden, die von deutschen Atomkraftwerken ausgehen, nur bis zu einer Gesamthöhe von 2,5 Milliarden Euro abgedeckt. "Jeder Autobesitzer und jeder Firmeninhaber muss eine ausreichende Haftpflichtversicherung abschließen. Mit welcher Berechtigung stellt der Gesetzgeber die Atomstromproduzenten von einer angemessenen Haftungsvorsorge frei?", fragte Tschimpke.
Am freien Markt wären die Risiken der Atomkraft allerdings nicht versicherbar. Daher ist es völlig unverständlich, dass andere Energieträger wie Öl und Gas besteuert werden, der Einsatz von nuklearen Brennstoffen aber steuerfrei bleibt. Während die Energiekonzerne prima Geschäfte machen, tragen der Staat und damit die Allgemeinheit schon bisher Kosten in Milliardenhöhe, die mit dem Rückbau von Atomanlagen und der nach wie vor ungelösten Entsorgung des Atommülls verbunden sind. Für solche Zwecke haben die Energiekonzerne eigentlich Rückstellungen von über 30 Milliarden Euro gebildet, die trotz Steuerbefreiung für andere Investitionen gewinnbringend eingesetzt werden. "Diese verdeckten Subventionen der Atomenergie dürfen politisch nicht länger hingenommen werden", forderte der NABU-Präsident. "Atomstrom sollte daher über eine Gefahrenzulage steuerlich den anderen Energieträgern gleichgestellt und so die Kraftwerksbetreiber an der Finanzierung der Folgekosten stärker beteiligen", so Tschimpke.
Die Debatten über Lücken bei der Stromversorgung durch den geplanten Atomausstieg sind aus NABU-Sicht energiepolitisch überflüssig: Trotz der aus Sicherheitsgründen abgeschalteten Atomkraftwerke in Biblis, Brunsbüttel und Krümmel konnte Deutschland im letzten Jahr einen Exportüberschuss von beachtlichen 19 Milliarden Kilowattstunden Strom erzielen, der in 2008 sogar noch um rund 30 Prozent steigen dürfte. "Damit können wie geplant bis 2012 insgesamt sechs Atomreaktoren vom Netz gehen, ohne die Kapazitäten für die Kohleverstromung auszubauen", stellte NABU-Energieexperte Carsten Wachholz klar.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
Pressekontakt: Carsten Wachholz, NABU-Experte für Energie- und Klimapolitik, Tel. 030-284 984-1617.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
153078
weitere Artikel:
- Pofalla: Marsch der SPD nach links geht weiter Berlin (ots) - 14. August 2008 087/08 Zum gestrigen Beschluss des hessischen SPD-Landesvorstandes erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Ronald Pofalla: Mit der gestrigen Sitzung des hessischen SPD-Landesvorstandes wird der Zusammenarbeit mit den Linken gezielt der Weg bereitet. Der Marsch nach links geht weiter. Und: Der Wortbruch nimmt konkrete Formen an. Die gesamte Bundesspitze der SPD, insbesondere die Herren Beck, Steinmeier und Steinbrück, spielt allenfalls noch eine Statistenrolle. Dieses Vorgehen wird die SPD mehr...
- Allianz von Patienten und Ärzten gegen drohenden Versorgungs-Infarkt / Grauduszus: "Eher eine U-Bahn in Venedig als den Verlust der flächendeckenden Patientenversorgung in den Arztpraxen!" Erkrath (ots) - "Das klassische durch Vertrauen geprägte Arzt-Patienten-Verhältnis bekommt eine neue und weitere Dimension", diagnostiziert Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ). Schon jetzt hätten Tausende von Ärzten, Praxismitarbeitern und Patienten in ganz Deutschland ihre Entschlossenheit bekundet, dem Aufruf der 'Freien Ärzteschaft' zum Protest folgen zu wollen: "Am 19. September werden wir in Berlin gemeinsam gegen den drohenden Abbau und die Vernichtung einer menschlichen und zuwendungsorientierten Medizin mehr...
- CDU-Wirtschaftsrat lehnt staatliche Konjunkturprogramme ab Berlin (ots) - Die heutige Schätzung des Statistischen Bundesamts für die deutsche Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr 2009 lässt Forderungen nach einem staatlichen Konjunkturprogramm laut werden. Dagegen spricht sich der Wirtschaftsrat aus und legt einen Katalog für grundlegende strukturelle Reformen als Alternative vor. Der Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V., Kurt Lauk, erklärt: "Der Wirtschaftsrat lehnt staatliche Konjunkturprogramme ab. Wachstum kann nur durch ein überzeugendes Programm struktureller Reformen mehr...
- Oskar Lafontaine: Bundesregierung muss gegensteuern Berlin (ots) - "Für die sinkende Wirtschaftsleistung sind rückläufige Konsumausgaben und geringe Investitionen verantwortlich", so Oskar Lafontaine zur sinkenden Wirtschaftsleistung. Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion DIE LINKE erklärt weiter: "DIE LINKE fordert seit langem, die Masseneinkommen zu stärken, um Konsum, Beschäftigung und Investitionen zu stützen und sich nicht wie die Große Koalition allein auf die Weltkonjunktur zu verlassen. Die aktuelle Situation zeigt, dass der Export allein die Abwärtsspirale von sinkenden Einkommen, mehr...
- Hofmann: Gebremstes Wirtschaftswachstum ist Weckruf an die Politik Berlin (ots) - Die heute veröffentlichten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt wertet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) als Indikation des vorläufigen Endes des Aufschwungs in Deutschland. Eine Rezession sei jedoch trotz des schwachen zweiten Quartals nicht zu erwarten. Im Durchschnitt des Jahres 2008 erreiche die deutsche Wirtschaft noch ein preisbereinigtes Wachstum von knapp 2 Prozent. Im kommenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt aber nur um rund 1 Prozent ansteigen. "Die aktuellen, enttäuschenden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|