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BundeswehrVerband kritisiert Kongo-Beschluss / Gertz: Sinnhaftigkeit der Mission nicht erkennbar

Geschrieben am 01-06-2006

Berlin (ots) - Auch nach dem Bundestagsbeschluss zur Entsendung
von rund 780 deutschen Soldaten in den Kongo ist für den Deutschen
BundeswehrVerband die Sinnhaftigkeit des risikoreichen Einsatzes
nicht erkennbar. "In einem Land von der Größe Westeuropas mit 6000
Wahllokalen ist die Präsenz von 300 Bundeswehrsoldaten in einer
Acht-Millionen-Stadt kein glaubwürdiger Beitrag zur Stabilisierung",
sagte Bundesvorsitzender Oberst Bernhard Gertz. Der Kongo sei zwar
der Schlüssel zur Stabilisierung Afrikas. "Aber er verdient eine
Mission, die konzeptionell schlüssig sowie nachhaltig und nicht nur
sporadisch und sektoral wirksam ist." Andernfalls stelle das
zentralafrikanische Land lediglich eine politische Showbühne dar.
"Denn ein Wahlgang macht aus dem Milliardär Kabila noch keinen
Demokraten. Skepsis ist also angebracht mit Blick auf die Entwicklung
des Landes nach dem Abzug der EU-Truppen." Viele Bundeswehrsoldaten
teilten diese Skepsis. "Ihnen hat noch niemand überzeugend vermitteln
können, dass ihr Einsatz tatsächlich ein wirkungsvoller Beitrag für
die politische Modernisierung des Kongo ist."

Die Mittel, die die europäischen Teilnehmerländer aufwendeten,
könnten effektiver eingesetzt werden. "Schätzungen zufolge kostet der
Militäreinsatz mindestens 180 Millionen Euro. Dieses Geld könnte auch
in konkrete zivile Aufbau- und Hilfsprojekte gesteckt werden", sagte
Gertz.


Originaltext: DBwV Dt. BundeswehrVerband
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=12472
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_12472.rss2

Pressekontakt:
Wilfried Stolze, Tel.: 030/80470330


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