Bosbach für Gewinnabschöpfung bei illegalem Datenmissbrauch / Schaar: Landesbehörden für Datenschutz "teilweise jämmerlich ausgestattet"
Geschrieben am 05-09-2008 |
Bonn (ots) - Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, hat die Ausstattung der für den Datenschutz zuständigen Landesbehörden als "jämmerlich" bezeichnet. In der PHOENIX-Runde sagte er, "die Datenschutzaufsichtsbehörden, die die Wirtschaft zu kontrollieren haben, sind in der Tat teilweise ziemlich jämmerlich ausgestattet." Ein einzelnes Bundesland wolle er "gar nicht an den Pranger stellen, aber man kann das schon allgemein sagen", so Schaar. In vielen Bundesländern sei es so, dass "praktisch auf 100.000 Unternehmen ein Kontrolleur kommt." Dies sei nicht allzu viel, wenn man bedenke, wie viele Daten diese Unternehmen verarbeiteten, und dass die Kontrolleure zusätzlich beratend tätig seien oder Eingaben und Beschwerden von Bürgern bearbeiten müssten. "Da wäre eine Stärkung schon besser", so der Datenschutzbeauftragte. Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach (CDU) sprach sich für eine Abschöpfung von Gewinnen aus, die aus der illegalen Weitergabe oder Verarbeitung von Daten erzielt werden. Vor allem in den Fällen, in denen der Gewinn aus illegaler Tätigkeit höher sei als das Bußgeld, mache Gewinnabschöpfung Sinn. Wörtlich sagte Bosbach: "Dort, wo mit Milliarden operiert wird aus Umsatz oder Ertrag, ist auch die Strafandrohung, die wir jetzt haben, nicht besonders beeindruckend." Wenn es stimme, dass die Masse der erteilten Bußgelder in einer Größenordnung zwischen 300 und 500 Euro gelegen habe, "dann ist es wohl so, dass der jetzige Rechtsrahmen noch lange nicht ausgeschöpft worden ist", so der CDU-Politiker. Weiterhin wies Bosbach auf einen, so wörtlich, "leichten Widerspruch" beim Umgang mit dem Datenschutz hin: "Auf der einen Seite - und das ist erfreulich - ist die Sensibilität für das Thema Datenschutz in den letzten Jahren deutlich größer geworden. Auf der anderen Seite genügt ein Blick ins Internet, um zu staunen, wie viele Millionen Menschen bereit sind, nicht nur das Private, selbst das Intimste von sich preiszugeben", so der Unions-Fraktionsvize.
Originaltext: PHOENIX Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2
Pressekontakt: PHOENIX PHOENIX-Kommunikation Ingo Firley Telefon: 0228 / 9584 195 Fax: 0228 / 9584 198
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
157228
weitere Artikel:
- pafl: Justizministertreffen der deutschsprachigen Länder in Vaduz Vaduz (ots) - Vaduz, 5. September (pafl) - Auf Einladung von Regierungschef-Stellvertreter und Justizminister Klaus Tschütscher findet am Freitag das erste Justizministertreffen der deutschsprachigen Länder Deutschland, Schweiz, Österreich und Liechtenstein statt. Bundesministerin Brigitte Zypries, Deutschland, Bundesministerin Maria Berger, Österreich, und Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, Schweiz, sowie Regierungschef-Stellvertreter und Justizminister Klaus Tschütscher treffen sich zu einem Arbeitsgespräch in Vaduz. "Gerade mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert das Duell Obama-McCain: Frankfurt/Oder (ots) - Den politischen Wandel predigen beide Kandidaten. Bei McCain drängt sich der Eindruck auf, dass bei aller Distanz, die er zum gegenwärtigen Amtsinhaber legt, viel Bush-Politik zu erwarten ist ... Bei Obama scheint das Versprechen auf Wandel klarer, authentischer, was freilich vor allem auf seinem Herkommen, seiner Rhetorik und seiner Fähigkeit beruht, sich als Projektionsfläche für all jene anzubieten, die die Bush-Jahre satt haben. Für Europa muss ein Präsident Obama deshalb nicht umgänglicher sein, selbst wenn mehr...
- Neues Deutschland: Zu Sicherheitsfragen Berlin (ots) - Die Bundesregierung wird nicht müde, sich für ihre Bemühungen um mehr Sicherheit vor Terroranschlägen zu preisen. Biometrische Ausweise, Datenbanken mit allen möglichen persönlichen Informationen, eine neue Personenkennzahl durch die Hintertür des Steuerrechts - all das soll angeblich nur zu unserem Besten, zum Schutze unseres Lebens sein. Doch die Tatkraft der Regierung wird merkwürdig gebremst, wenn es statt um die Kontrolle des Volkes um die Kontrolle einiger weniger Unternehmen geht. Und die gleichen Herrschaften, die mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Merkel Ulm (ots) - Nicht einmal im Traum denkt Angela Merkel daran, die Koalition mit der SPD alsbald aufzukündigen. Die Bundeskanzlerin weiß sehr wohl, dass sich der Bundespräsident nicht erneut, wie schon 2005, darauf einlassen würde, den Weg zur Auflösung des Parlaments über ein verfassungspolitisch fragwürdiges Verfahren frei zu machen. Schließlich will Horst Köhler selbst im nächsten Jahr wiedergewählt werden. Außerdem fährt die CDU-Vorsitzende doch ganz gut mit einem Partner, der im Schatten der populären Regierungschefin steht und mit mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: zur Nominierung McCains: "Genug Substanz?" Mainz (ots) - Die Woche fing nicht gut an für John McCain. Erst drohte Hurrikan Gustav den Parteitag der Republikaner auf eine bürokratische Formalität zu reduzieren. Dann fegte der politische Feuersturm Sarah Palin durch St. Paul mit delikaten Einzelheiten aus dem Familienleben und dem hastigen Auswahlprozess der Vizepräsidentschafts- Kandidatin. Ob wirkliche oder politische Stürme, McCain wehrte sie instinktiv mit dem gleichen Reflex ab. Clever behielt er das Parteitagsmotto "Vaterland zuerst" bei und variierte eine Rolle, die er in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|