WAZ: Forscher legen erste kriminologische Langzeitstudie vor - am Beispiel von Duisburg
Geschrieben am 10-09-2008 |
Essen (ots) - Forscher der Universitäten Münster und Bielefeld haben eine bislang in Deutschland einmalige "Verlaufsuntersuchung" zur Jugendkriminalität erstellt. Wie die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) berichtet, wurden 3400 Jugendlichen aus Duisburg sechs Jahre lang zur Entstehung und zum Verlauf von Jugendkriminalität befragt.
Eines der Ergebnisse: Bei den meisten Deliktarten gibt es gegen Ende des Kindesalters einen "steilen Anstieg" der Kriminalitätsbelastung -in den meisten Fällen entspannt sich die Lage aber bereits wieder ab dem 15. Lebensjahr. Wer im Elternhaus Gleichgültigkeit (8 Prozent) oder Gewalt (5 Prozent) erfahre, zitiert die WAZ die Studie, neige dazu, Gewalt zu befürworten oder sogar anzuwenden. Die Raten waren an Haupt- und Gesamtschulen am höchsten. Der Inhalt vieler Gewaltspiele sei zwar "Besorgnis erregend". Gleichwohl seien die meisten Spieler in der Lage, zwischen realen und virtuellen Welten zu unterscheiden.
Besonderen Wert legten die Kriminologen auf die Frage, ob ausländische Jugendliche häufiger gewalttätig werden als deutsche. Antwort: nein. Als Gründe führten die Wissenschaftler an, dass Jugendliche türkischer Herkunft sich oft zu traditionellen Werten und Religiosität bekennen, vergleichsweise wenig Alkohol trinken und im Bildungsniveau aufgeholt haben.
Um Gewalt zu verhindern, empfehlen die Forscher, sich nicht auf harte Strafen zu beschränken. Nötig sei vielmehr eine Kombination aus "zurückhaltender Sanktionierung", einem Täter-Opfer-Ausgleich und dem "Ausbau tragfähiger sozialer und beruflicher Bindungen".
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
158029
weitere Artikel:
- Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Pendlerpauschale Köln (ots) - Wahlgeschenke vermeiden MARKUS GRABITZ, Berlin, zur Pendlerpauschale Vorsicht mit der Kaffeesatzle serei: Es wäre voreilig, aus dem Verlauf des Verhandlungs tages in Karlsruhe zu mutma ßen, wie am Ende das Urteil zur Pendlerpauschale ausfällt. Selbstverständlich entscheiden die Richter in Rot nicht, ob die alte Pendlerpauschale zurück kommt, sondern nur, ob die geltende Praxis - erst ab Kilo meter 21 gibt es Geld - verfas sungsfest ist. Allerdings stellt sich schon die Frage, ob der Bundesfinanzmi nister bei seinem Auftritt mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Pendlerpauschale Ulm (ots) - Was darf die Politik eigentlich in diesem Land, was muss sie sich von der Justiz denn noch alles gefallen lassen? Ganz so scharf hat es Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) vor dem Bundesverfassungsgericht zwar nicht formuliert, seine Zielrichtung war es dennoch. Dass Politiker zunehmend verschnupft auf das als lästigen Nebengesetzgeber empfundene Karlsruher Gericht reagieren, ist nichts Neues. Dass ein Minister dort so salopp auftritt wie Steinbrück, schon. Ganz verübeln kann man es ihm nicht. Denn der Streit um die mehr...
- RNZ: Die Rhein-Neckar-Zeitung aus Heidelberg kommentiert die Verhandlung zur Pendlerpauschale: Heidelberg (ots) - Dem Verlauf der gestrigen Verhandlung nach ist es gut möglich, dass die Verfassungsrichter kein eindeutiges Urteil finden werden. Schon die Gerichte der Vorinstanzen haben sich gespalten gezeigt. Auf jeden Fall wird auch der Spruch aus Karlsruhe im Herbst die Debatte nicht beenden. Kritiker schimpfen die Pendlerpauschale eine "Zersiedelungspauschale": Sie erleichtert es, draußen im Grünen zu günstigen Mieten zu wohnen und in den Ballungsräumen gut bezahlter Arbeit nachzugehen. Zu den vielen Widersprüchen der heutigen mehr...
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 11. September 2008 die Verhandlung über die Pendler-Pauschale: Bremen (ots) - Fatale Ausnahme von Joerg Helge Wagner Soviel ist bereits jetzt sonnenklar: Eine Rückkehr zur "alten" Pendlerpauschale wird es nicht geben - schon deshalb nicht, weil das Bundesverfassungsgericht sie weder anordnen kann noch will. Es geht einzig und allein darum, ob die aktuelle Regelung verfassungswidrig ist. Wird dies bejaht, liegt der Ball wieder im Feld der Politik. Die Regierungsparteien werden dann einen Kompromiss suchen zwischen dem Gerechtigkeitsempfinden an ihrer Basis und ihrem erklärten Ziel, den Haushalt möglichst mehr...
- WAZ: Auf der schiefen Bahn - Kommentar von Wilfried Beiersdorf Essen (ots) - Seien Sie froh, dass Ihr Supermarkt nicht an die Börse will. So bleiben Sie vom Zuschlag für den Kassenbon verschont. Auch der Friseur würde als Börsenkandidat natürlich schon längst eine Kamm-Abnutzungsgebühr verlangen. Im Ernst: Was sich Bahnchef Mehdorn in seiner Börsen-Euphorie leistet, wird immer abstruser. Selbst mit seinem teilweisen Rückzug beim "Bedienzuschlag" gerät Mehdorn auf die schiefe Bahn. Denn diese Ausnahmen werden zwar einige Kunden erfreuen, schaffen bei den meisten anderen aber böses Blut. So hat der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|