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Westdeutsche Zeitung: Egon Bahr unterstellt US-Regierung mögliche Wahlkampf-Absichten im Kaukasus-Konflikt

Geschrieben am 12-09-2008

Düsseldorf (ots) - Der SPD-Außenpolitiker Egon Bahr hat sich davon
überzeugt gezeigt, dass die USA von dem Angriff Georgiens auf
Südossetien vorab informiert waren. "Vielleicht hat die amerikanische
Regierung damit gerechnet, dass in Zeiten der Spannung die Neigung
gering ist, einen neuen Mann zum US-Präsidenten zu wählen, der
unerfahren ist", sagte Bahr der "Westdeutschen Zeitung"
(Freitag/Düsseldorf). Dass der republikanische
Präsidentschaftskandidat John McCain nun in den Umfragen vor dem
demokratischen Mitbewerber Barack Obama liege, zeige, dass eine
solche mögliche Kalkulation "bis jetzt aufgegangen" sei. Für Bahr ist
es jedenfalls "völlig unvorstellbar, dass 150 US-Militärberater nicht
wissen, was in einem so kleinen Land wie Georgien passiert".

Bahr widersprach in dem Interview mit der "WZ" der Einschätzung
von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ausdrücklich, der den früheren
Staatschef und jetzigen Ministerpräsidenten Russlands, Wladimir
Putin, als "lupenreinen Demokraten" bezeichnet hatte. "Ich glaube
nicht, dass Gerhard Schröder das Wort noch einmal benutzen würde",
sagte Bahr. "Putin war nie ein lupenreiner Demokrat. Er kann es gar
nicht sein."

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Zeitung
Dr. Alexander Marinos
Ressortleiter Nachrichten/Politik
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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