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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Koalitionen

Geschrieben am 14-09-2008

Ulm (ots) - Bitte nicht jetzt noch mehr als ein Jahr lang dieses
Theater, das keinesfalls das Niveau von William Shakespeares "Was Ihr
wollt" erreicht, sondern auf dem niedrigst möglichen Motto "Wir tun
sowieso, was wir wollen" haften bleibt. Es muss daran erinnert
werden, dass zunächst wir, die Wählerinnen und Wähler, das Wort und
die Stimme haben - erst dann sind die Berufspolitiker beauftragt, aus
dem Ergebnis eine Koalition zu bilden.
Was sich jetzt ereignet, ist das Umgekehrte: Es scheint gar keine
Rolle zu spielen, wer im September 2009 gewählt werden wird. Sondern
es wird bereits jetzt, an Hand von demoskopischen Momentaufnahmen,
die sich noch hundertmal verändern werden, das Fell des Bären
verteilt, von dem die Parteien beanspruchen, dass er bereits ihnen
gehöre.
Dabei ist allerdings vor allem eines spannend: Mit welchem
Wahlversprechen wird die FDP antreten, an der jetzt alle so
zuneigungsvoll zerren? Nach jetzigem Stand hätte Rot-Grün, wenn
überhaupt, nur mit ihr zusammen eine Chance, den Kanzler zu wählen.
Ähnliches, wenn auch weniger knapp, gilt für alle Spekulationen über
Schwarz-Grün, da es für Schwarz-Gelb allein vermutlich nicht reichen
wird. Lassen wir also Guido Westerwelle den Vortritt. Und wenn er,
was zu erwarten ist, gesprächig um den heißen Brei herumschweigen
wird, haben wir wenigstens, sieben Jahre nach seinem ersten Versuch
in dieser Hinsicht, wirklich unseren Spaß an ihm.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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