Rheinische Post: Kranke Raucher Kommentar VON MARTIN BEWERUNGE
Geschrieben am 15-09-2008 |
Düsseldorf (ots) - Rauchen fördert Kehlkopfkrebs, Mundhöhlenkrebs, Speiseröhrenkrebs. Es ist für Bauchspeicheldrüsenkrebs, Harnblasenkrebs, Nierenkrebs, Magenkrebs oder Leukämie mitverantwortlich. Chronische Bronchitis, das gefürchtete Lungenemphysem, Bluthochdruck und ein hoher Cholesterinspiegel gehen auf Rauchen zurück. Rauchen schädigt Zähne und Zahnfleisch. Raucher haben ein viermal größeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Rauchende Frauen bekommen leichter Osteoporose, rauchende Männer Erektionsprobleme. Sind Raucher krank? Schon wer so viele Risiken in Kauf nimmt, kann nicht ganz gesund sein. Das trifft auf ein Drittel der Erwachsenen zu. Hartnäckig ignorieren sie Warnungen, die fett auf jeder Zigarettenschachtel prangen. Man ist deshalb geneigt, der Bundesärztekammer zuzustimmen, die die Mehrzahl der Raucher für "Abhängigkeitserkrankte" hält. Allein es fehlt der Glaube, dass sie besser behandelt werden könnten, wenn man sie offiziell zu Kranken erklärte. Den größten Nutzen hätten wohl die Ärzte (die gleich die Schaffung von "entsprechenden vergütungsrechtlichen Rahmenbedingungen" fordern). Viel wirkungsvoller: Rauchen noch teurer machen. Und Rauchen verbieten, so weit es irgend geht.
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