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CARE fordert "umfassende Reform des internationalen Hilfssystems" Jamann: "Mehr Vorsorge statt nur Katastrophenreaktion" / Zusätzliche 100 Millionen Menschen akut vom Hunger bedroht

Geschrieben am 18-09-2008

Bonn (ots) - Im Vorfeld des Gipfeltreffens zu den
Millennium-Entwicklungszielen nächste Woche in New York (25.
September), ruft CARE zu einer umfassenden Reform des internationalen
Hilfssystems auf. "Derzeit erfolgt die Hilfe oft zu spät und zu
kurzfristig. Sie ist zu sehr auf Sofortmaßnahmen konzentriert",
erklärt Dr. Wolfgang Jamann, Hauptgeschäftsführer von CARE
Deutschland-Luxemburg. "Das Hauptaugenmerk muss zukünftig stärker auf
einer langfristigen Verbesserung der Lebenssituation liegen."

CARE beklagt, dass "die Wurzeln der Armut nicht ausgerottet"
würden. So müssten heute Millionen Menschen in Folge der
Preissteigerungen hungern. "Zu der Zahl der weltweit 820 Millionen
Hungernden kommen nun noch 100 Millionen dazu", so Jamann. Die
Ärmsten schlitterten in eine "dauerhafte Nahrungsmittelkrise."

Unter den am schlimmsten betroffenen Ländern seien Äthiopien und
Somalia. Bereits vor zwei Jahren veröffentlichte CARE den Report
"Living on the edge of emergency: An agenda for change". Schon damals
hatte CARE aufgezeigt, dass das Hilfssystem radikal verändert werden
müsse, um Hungerkrisen wirkungsvoll zu bekämpfen. Mit dem bestehenden
Hilfssystem würden von 2000 bis 2020 über 205 Milliarden Euro in die
Nothilfe fließen - Geld, dass laut CARE zum Teil in der
Katastrophenprävention sinnvoller "angelegt" wäre.

Die anhaltende Untätigkeit bei Nahrungsmittelkrisen habe sich als
äußerst kostspielig herausgestellt. "Regierungen, die UNO, Geldgeber
und Hilfsorganisationen müssen langfristige, strukturelle Reformen
des Hilfssystems durchführen. Es geht darum, diejenigen, die durch
Katastrophen am meisten gefährdet sind, zu stärken und sie damit für
Preissteigerungen und Dürren besser zu wappnen."

Schon 2006 warnte CARE davor, die drohenden Katastrophen in Afrika
zu ignorieren. Heute, so Jamann, "müssen wir die Konsequenzen
tragen." Die Hungerkrise sei zwar ein globales Phänomen, wirke sich
aber in Afrika am stärksten aus. "Es ist eine Schande, dass trotz
aller Empfehlungen, Gelder noch immer in die falsche Richtung
fließen", so Jamann.

Den Report zum Download finden Sie unter: http://www.care.de/filea
dmin/redaktion/presse/2008/september/Leben_am_Abgrund_2008.pdf

ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Nothilfekoordinator Wolfgang Tyderle ist
derzeit in Äthiopien und Kenia unterwegs und steht für Interviews zur
Verfügung. Gerne senden wir Ihnen auch passende Fotos zu.

Originaltext: CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6745
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6745.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Thomas Schwarz
Telefon: 0228 / 97563 23
Mobil: 0160 / 745 93 61
E-Mail: schwarz@care.de


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