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Rheinische Post: Israels frischer Wind

Geschrieben am 18-09-2008

Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann

Der Triumph von Zipi Livni bei der Wahl zur neuen Vorsitzenden der
Regierungspartei Kadima ist ein Etappensieg, mehr nicht. Nun muss
Israels Noch-Außenministerin zeigen, dass sie in der Lage ist, eine
solide Regierungskoalition zu zimmern und dann als
Ministerpräsidentin die Geschicke des Landes zu bestimmen. Die
kommenden Wochen werden schwierig, denn alle Koalitionspartner werden
um Macht und Einfluss pokern. Livni muss Rivalitäten ausgleichen, sie
muss aber auch in die eigene Partei hineinwirken, denn der bei der
Wahl knapp unterlegene Parteiflügel um Mitbewerber Schaul Mofaz wird
nicht einfach mit gesenktem Haupt zur Tagesordnung übergehen. Gelingt
ihr das, dann hat Livni durchaus die Statur, nach Golda Meir als
zweite Frau an die Spitze der Regierung zu rücken.
Die Wahl war eine Richtungswahl. Livni steht für Diplomatie als
Ansatz für Problemlösungen. Schaul Mofas als ehemaliger
Generalstabschef und Verteidigungsminister setzt eher auf
militärische Stärke als Mittel der Politik. Die Kadima-Mitglieder
haben ihren künftigen Partei-Kurs bestimmt. Bei Neuwahlen - sollte
Livni bei ihrer Koalitionsbildung scheitern - werden die Israelis
möglicherweise anders wählen. Livni ist daher jetzt zum Erfolg
verpflichtet.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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