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WAZ: CDU-Politiker Wimmer fordert Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan - SPD-Linker Annen für Verlängerung des ISAF-Mandats

Geschrieben am 03-10-2008

Essen (ots) - Kurz vor der entscheidenden Sitzung des Bundestages
hat der CDU-Verteidigungspolitiker Willy Wimmer einen Abzug der
deutschen Truppen aus Afghanistan gefordert. "Die Bundeswehr sollte
besser heute als morgen abziehen", sagte Wimmer der in Essen
erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Samstagausgabe).
Er befürchte, dass die von den Amerikanern betriebenen
Militäroperationen an der afghanisch-pakistanischen Grenze die Lage
weiter eskalieren lassen, begründete der ehemalige
Verteidigungsstaatssekretär. "Die Amerikaner ziehen uns mit ihrer
verhängnisvollen Politik immer tiefer in diesen Sumpf", sagte Wimmer.
Man könne davon ausgehen, "dass die USA Afghanistan als fortwährenden
Truppenübungsplatz in Gang halten wollen". Daran dürfe sich die
Bundeswehr nicht beteiligen. "Die deutschen Soldaten sind keine
Handelsware für US-Generäle", fügte Wimmer hinzu.
Dagegen sprach sich der SPD-Linke Niels Annen für eine Verlängerung
des ISAF-Mandates aus. "Wir müssen eine verantwortliche und
zuverlässige Politik betreiben", sagte Annen der WAZ. "Wir wollen
nicht auf ewig in Afghanistan bleiben, aber wir können jetzt noch
keinen Zeitpunkt für den Abzug nennen", erläuterte Annen. "Vor Ort
habe ich von Entwicklungshelfern gehört: Wenn ihr morgen abzieht,
gefährdet ihr alles, was ihr selbst aufgebaut habt."
Am 7. Oktober kommt der Bundestag zu einer Sondersitzung über das
Mandat für die weitere Beteiligung der Bundeswehr an der
internationalen Schutztruppe ISAF zusammen. Mitte Oktober will das
Parlament endgültig über die Verlängerung um 14 Monate und eine
Aufstockung um 1000 Soldaten auf 4500 Mann entscheiden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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