Neues Deutschland: Erhöhte Krankenkassenbeiträge zahlen vor allem die Arbeitnehmer
Geschrieben am 03-10-2008 |
Berlin (ots) - Die Zahl hat es in sich: 15,5 Prozent. Das soll nach Ansicht des sogenannten Schätzerkreises der künftige Krankenkassenbeitrag sein. Eine Zahl, die die meisten Versicherten mit Besorgnis zur Kenntnis nehmen dürften, denn sie liegt deutlich über dem Durchschnitt der jetzigen Beiträge. Eine Zahl, die dennoch vielleicht zur Hoffnung wird - denn schon jetzt gibt es Druck, den Beitragssatz weiter zu erhöhen.
Ein Einheitssatz für alle Kassen gehört zur Konstruktion des Gesundheitsfonds - jenes bürokratischen Monsters, das 2009 in Kraft treten soll. Gegen das Prinzip wäre nichts einzuwenden, wenn nicht klar wäre, dass es auf Kosten der Versicherten geht. Denn die tragen die Hauptlast. Nach Sonderleistungen für Zahnersatz und Krankengeld, nach Zuzahlungen für diverse Behandlungen und Medikamente, nach der Praxisgebühr müssen sich die Versicherten auf weitere Zusatzbeiträge gefasst machen, die die Kassen erheben dürfen. Und wohl auch erheben werden , denn sie klagen darüber, dass die Politik den Beitragssatz aus wahltaktischen Gründen bewusst niedrig hält - gemessen an den tatsächlichen Kosten.
Die Gewinner sind ungeachtet ihrer notorischen Klagen die Arbeitgeber: Ihr schon längst nicht mehr paritätischer Anteil an der Krankenversicherung wird mit dem Gesundheitsfonds eingefroren; weitere Steigerungen liegen vor allem bei den Arbeitnehmern. Die bekommen für noch mehr Geld noch weniger Leistung.
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