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Ökologische Fragen beschäftigen die Autofahrer und verändern die Nachfrage auf dem deutschen Markt

Geschrieben am 06-10-2008

Stuttgart, 6. Oktober 2008 (ots) - Motor Presse Stuttgart
veröffentlicht zum 10. Mal "Autofahren in Deutschland", die
umfassendste Studie zum deutschen Automobilmarkt
- Umweltdebatte und Preisexplosion bei den Treibstoffen verändern
Absatz- und Nachfragestruktur
- Die Antriebsart Diesel verliert bis zu sechs Prozentpunkte
Marktanteile bei Privatkäufern
- Kleinwagen steigern ihre Zulassungszahlen um 18 Prozent, Autos mit
Gasantrieb legen zu

Der Klimawandel und die dauerhaft geführte Umweltdebatte wirken
sich immer stärker auf den Absatz und die Nachfragestruktur im
deutschen Automobilmarkt aus. Bei vielen Autofahrern dämpft die
politische Unsicherheit um die Neubemessung der Kfz-Steuer auf Basis
des CO2-Ausstoßes die Kauflaune erheblich. Andere Autokäufer steigen
gleich auf spritsparende und CO2-arme Kleinwagen um. Dieser Befund
lässt sich aus den Daten und Fakten der Studie "Autofahren in
Deutschland 2008" herauslesen, die in diesem Jahr in 10. Auflage von
der Motor Presse Stuttgart herausgegeben wird. Sie analysiert auf 324
Seiten umfassend Deutschlands wichtigste Wirtschaftsbranche mit
vielen harten Daten und Fakten zum Pkw-Bestand, zum Neu- und
Gebrauchtwagenmarkt, zu Trends und Strukturen in Automobilindustrie
und Handel und bietet ein umfangreiches Kapitel zur Meinungsbildung
und Mediennutzung automobiler Zielgruppen.

Die aktuelle Umweltdiskussion bringt nun auch den Diesel in
Bedrängnis: Die Vorzeigetechnologie deutscher Autobauer und
Zulieferer verliert nach Jahren des Booms erstmals Marktanteile. Der
Anteil von Dieselfahrzeugen an den Neuzulassungen fiel im Zeitraum
von Januar bis Juli 2008 von 47,7 Prozent (2007) auf 44,6 Prozent.
Noch deutlicher wird die Verunsicherung bei den privaten
Neuwagenkäufern: Hier brach der Marktanteil der Selbstzünder um sechs
Prozentpunkte ein. Die Gründe: Das Debakel um wirkungslose
Nachrüst-Partikelfilter und die Ankündigung neuer, teurer
Abgasentgiftungssysteme schrecken viele Kunden ab. Die
Preisexplosion, die den Preis für Dieselkraftstoff zeitweilig auf das
Niveau von Superbenzin katapultierte, bringt zudem ein gewichtiges
Kaufargument ins Wanken. Viele Diesel-Fahrer bangen deshalb um den
Wiederverkaufswert ihrer Fahrzeuge.

Dafür verzeichneten sparsame Kleinstwagen wie Smart, Fiat 500 oder
Renault Twingo ein Zulassungsplus von 18 Prozent im ersten Halbjahr
2008. Wegen der besseren Umweltverträglichkeit und des günstigeren
Preises für Treibstoff erleben Fahrzeuge mit Gasantrieb einen
Nachfrageschub: Die Verkaufszahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr
um 45 Prozent, wenn auch auf einem niedrigen absoluten Niveau. Die
Autoindustrie sucht so auch fieberhaft nach alternativen
Antriebsarten und Spritspartechnologien: 18 Milliarden Euro
investierten die deutschen Hersteller und Zulieferer 2007 in
Forschung und Entwicklung, sieben Prozent mehr als 2006.

Die automobile Leidenschaft ist trotz aller CO2-Diskussion und
steigenden Spritpreisen nahezu ungebrochen: Mehr als 33 Millionen
Bundesbürger gehören zu den Auto-Interessierten, 25 Millionen
Deutschen bereitet das Autofahren nach wie vor großen Spaß. Elf
Millionen Deutsche zählen zu den automobilen Enthusiasten.
Überwiegend positiv fallen dementsprechend die Assoziationen der
Pkw-Fahrer zum Auto aus: 54 Prozent verbinden damit Bewegung und
Unabhängigkeit, für 50 Prozent ist es nach wie vor der Inbegriff von
Freiheit und Ungebundenheit, für ein Drittel ist es die pure
Individualität.

Der europäische Automarkt Nummer 1 ist derzeit äußerst fragil und
durch eine hartnäckige Absatzschwäche gekennzeichnet. Trotz des mit
acht Jahren hohen Durchschnittsalters der bundesdeutschen
Fahrzeugflotte legten die Neuzulassungen von Januar bis Juli 2008 nur
um drei Prozent zu. Im August allerdings brachen die Absatzzahlen um
über zehn Prozent ein. Somit liegt die Zahl der Neuzulassungen in den
ersten acht Monaten 2008 gerade einmal zwei Prozent über dem sehr
niedrigen Niveau des Vorjahreszeitraumes. Volkswagen führt auf dem
deutschen Automarkt die Zulassungsstatistik an, jeder fünfte Neuwagen
trägt das VW-Logo. Der Erfolg die Wolfsburger hat auch mit deren
effizienten Investitionen in die Werbung zu tun: VW gab im ersten
Halbjahr 2008 zwar von allen Herstellern am meisten Geld für Werbung
aus, der Aufwand von 312 Euro pro Neuzulassung liegt im
Branchenvergleich sehr günstig. Zum Vergleich: Saab wendete 2.240
Werbeeuro pro Neuzulassung auf.

Ein kleiner Lichtblick für die Industrie: Das margenstärkere
Privatkundengeschäft zog mit zwölf Prozent an. Insgesamt entfielen
von Januar bis Juli 2008 über 44 Prozent (2007: 41%) der
Neuzulassungen auf natürliche Personen. Dabei dreht sich die
Kostenspirale für die Autofahrer weiter: Die Belastungen rund ums
Autofahren stiegen im laufenden Jahr stärker an als die allgemeinen
Lebenshaltungskosten. Treiber dieser Entwicklung waren vor allem die
explodierenden Kraftstoffpreise, die im Juni 2008 um 15 Prozent höher
ausfielen als zwölf Monate zuvor.

Um den Absatz anzukurbeln, gewähren Hersteller und Händler
durchschnittlich 16 Prozent Rabatt und schnüren verschiedenste
Vermarktungspakete, die individuelle Finanzierungs-, Ausstattungs-,
Garantie- und Servicebausteine miteinander kombinieren. Den Handel
trifft die Kaufzurückhaltung der deutschen Verbraucher schwer: Der
Umsatz sank um ein Prozent auf etwa 130 Milliarden Euro. Die
Konzentration im Autohandel geht deshalb weiter. 2007 gab es in
Deutschland erstmals weniger als 40.000 Kfz-Betriebe (39.750). Zum
Vergleich: 1997 waren es noch 48.750 Firmen.

Trotz der Probleme auf dem Heimatmarkt verzeichnen deutsche
Hersteller und Zulieferer 2007 mit 290 Milliarden Euro einen neuen
Umsatzrekord. Verantwortlich dafür war in erster Linie ein nach wie
vor florierender Export, der um elf Prozent zunahm. Insgesamt
exportierten deutsche Autobauer 2007 4,3 Millionen Pkw. Das
Exportgeschäft liegt 2008 bisher auf dem Niveau des Vorjahres.
Insgesamt wurden im laufenden Jahr bis August 2,85 Millionen Pkw
ausgeführt. Nach einer Prognose des Verbands der Automobilindustrie
soll mit 4,3 Millionen ausgeführten Pkw das Ergebnis von 2007 wieder
erreicht werden.

"Noch effizientere Verbrennungsmotoren, neue Antriebstechnologien,
explodierende Energie- und Rohstoffkosten, strukturelle Veränderungen
im Handel und Servicegeschäft sowie ein weiter steigender Druck auf
Marken und Renditen wird in den kommenden Jahren für erhebliche
Umwälzungen in der Autobranche sorgen", so Markus Eiberger, Leiter
Research & Services bei der Motor Presse Stuttgart, zu den
Herausforderungen der Branche. "Doch so paradox es klingen mag:
Dieser ökologische und ökonomische Druck wird zugleich Antriebsmotor
für eine außerordentlich innovative Branche sein. Und um den
Verbrauchern diese Innovationsschübe transparent zu machen, bedarf es
mehr denn je der klassischen Orientierungshilfe durch qualifizierte
Automedien."

Die Studie "Autofahren in Deutschland 2008" ist ab sofort gegen
eine Schutzgebühr von 480,- EUR bei Gerrit Silke Bopp, Tel.:
0711/182-1498, gbopp@motorpresse.de, erhältlich. Für Geschäftspartner
der Motor Presse Stuttgart ist die Studie kostenfrei. Nachdruck und
photomechanische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe
"Autofahren in Deutschland" - Motor Presse Stuttgart.

Originaltext: Motorpresse Stuttgart
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22036
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22036.rss2

Pressekontakt:
Motor Presse Stuttgart
Stefan Braunschweig
Unternehmenskommunikation
Leitung

Leuschnerstraße 1
70174 Stuttgart
Tel.: 0711/182-1289
Fax: 0711/182-271289
Mobil: 0176/11182089
www.motorpresse.de

Die Motor Presse Stuttgart ist der größte Special
Interest-Zeitschriftenverlag in Europa mit Beteiligungsgesellschaften
in 16 Ländern rund um die Welt. Die Gruppe publiziert mehr als 150
Zeitschriften, darunter auto motor und sport, MOTORRAD, Men's Health,
Mountain Bike und viele andere Special Interest-Medien in den
Themenfeldern Auto, Motorrad, Luft- und Raumfahrt, Lifestyle, Sport
und Freizeit. 2007 erwirtschaftete die Motor Presse Stuttgart einen
Umsatz von 360 Mio. Euro, davon 46 Prozent im Ausland.
Mehrheitsgesellschafter ist mit einem Anteil von 59,9 Prozent das
Medienhaus Gruner + Jahr, Europas größter Zeitschriftenverlag. 40,1
Prozent der Anteile halten die Gründer: Familie Pietsch 25,1 Prozent,
Hermann Dietrich-Troeltsch 15,0 Prozent.


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