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Caritas fordert Erhöhung des Kinderregelsatzes und Weiterentwicklung des Kinderzuschlages / Teilhabe von Kindern durch befähigende Sachleistungen sichern

Geschrieben am 07-10-2008

Berlin (ots) -

Bekämpfung der Kinderarmut vordringliche Aufgabe

Caritas fordert Erhöhung des Kinderregelsatzes und
Weiterentwicklung des Kinderzuschlages

Teilhabe von Kindern durch befähigende Sachleistungen sichern

"Wichtig ist, dass bei armen Kindern das ankommt, was sie zu einem
guten Aufwachsen brauchen", fordert der Präsident des Deutschen
Caritasverbandes (DCV), Peter Neher, bei der Vorstellung eines
Konzepts zur wirkungsvollen Bekämpfung von Kinderarmut heute in
Berlin. Notwendig sei neben einer besseren materiellen Absicherung
auch die individuelle Unterstützung und Befähigung.

Neher kritisiert, dass es in Deutschland keinen eigenständig
berechneten Kinderregelsatz in der Grundsicherung gibt. Kinder
bekommen nur einen prozentualen Anteil des Regelsatzes eines
alleinstehenden Erwachsenen. Der DCV hat in seinem Vorschlag
Kinderregelsätze berechnet, in denen die tatsächlichen Ausgaben für
Kinder berücksichtigt sind. Die Berechnungen des DCV zeigen, dass die
Regelsätze deutlich angehoben werden müssen, um bedarfsdeckend zu
sein: Für Kinder unter sechs Jahren auf 250 Euro (39 Euro mehr), für
Kinder zwischen sechs und 13 Jahren auf 265 Euro (54 Euro mehr) und
für Kinder über 13 Jahre auf 302 Euro (21 Euro mehr). Die Regelsätze
müssten zudem regelmäßig an die steigende Inflationsrate angepasst
werden.

Die Caritas will den Kreis der Familien im Arbeitslosengeld
II-System nicht erhöhen. Deshalb fordert Neher: "Der Kinderzuschlag
soll Familien im niedrigen Einkommensbereich außerhalb des
Arbeitslosengeld II absichern." Hierzu muss der Kinderzuschlag
ausgebaut werden. In einem konsistenten Vorschlagspaket werden unter
anderem die Einführung der Wahlfreiheit zwischen Kinderzuschlag und
Arbeitslosengeld II und die Aufhebung der bisher geltenden
Höchsteinkommensgrenzen gefordert.

Auch die Abschmelzraten beim Kinderzuschlag müssten von derzeit 50
Prozent auf 30 Prozent abgesenkt werden. "Wir wollen mit dem neuen
Kinderzuschlag zusammen mit dem Kindergeld eine einkommensabhängige
Kindergrundsicherung erreichen", so Neher.

Um Kindern aus benachteiligten Familien bessere Chancen zu
eröffnen, seien für sie zudem befähigende Sachleistungen wie die
Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit in allen Bundesländern,
kostenloser Nachhilfeunterricht und die kostenlose Teilnahme in
Musik- und Sportvereinen erforderlich. Neher fordert Bund, Länder und
Kommunen zu gemeinsamen Anstrengungen auf, damit auch arme Kinder
wirkliche Teilhabe- und Bildungschancen erhalten.

Die Statements von Präsident Dr. Peter Neher und Generalsekretär
Prof. Dr. Georg Cremer finden Sie im Internet, ebenso den Vorschlag
des DCV zur Bekämpfung der Kinderarmut.

Kontakt: Dr. Thomas Becker, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und
Publizistik, Tel. 0761 200 245, E-Mail: thomas.becker@caritas.de

Originaltext: Deutscher Caritasverband e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50773
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50773.rss2

Pressekontakt:
Herausgegeben von
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle

Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)

Telefon: 030 284447-42
Telefax: 030 284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin


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