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WAZ: Eine Truppe für Notfälle - Kommentar von Norbert Robers

Geschrieben am 07-10-2008

Essen (ots) - Die reflexartigen Reaktionen auf die Nachricht, dass
die Bundeswehr künftig auch im Inland eingreifen soll - sofern ein
außergewöhnlich schwerer Notfall vorliegt - zeigt, wie
ideologiebehaftet diese Debatte nach wie vor ist. Die einen
prophezeien den "präventiven Sicherheitsstaat". Gegenfrage: Was ist
dagegen einzuwenden? Schließlich ist die öffentliche Sicherheit ein
wichtiger Grundwert - zudem wird damit keineswegs der Rechtsstaat mit
all seinen Individualrechten außer Kraft gesetzt.

Die anderen lehnen die notwendige Änderung des Grundgesetzes
grundsätzlich ab. Keine Frage: Das Grundgesetz ist keine beliebige
Hausordnung - aber eben auch kein Statut, das für die Ewigkeit
gemacht ist.

Ein von Terroristen gesteuertes Flugzeug, das Kurs auf einen
Atommeiler hält, ein Raketenangriff auf ein Ministertreffen: Die
Bedrohungslage ist eine andere als vor 20 Jahren, innere und äußere
Sicherheit sind nicht mehr eindeutig voneinander zu trennen.
Gleichwohl ist es notwendig, dass die Politik die Bedingungen für
Inlandseinsätze so präzise wie möglich definiert. Es muss
Ausnahmefälle geben - aber sie dürfen nicht zur Regel werden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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