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Rheinische Post: Kluge CSU-Wahl

Geschrieben am 07-10-2008

Düsseldorf (ots) - von Reinhold Michels

In Schillers "Tell" heißt es, der Starke sei am mächtigsten
allein. Die geschwächte CSU richtet sich danach. Sie legt die Macht,
die sie zu vergeben hat an der Spitze von Regierung und Partei, auf
die Schultern eines Mannes: Horst Seehofer. Wer sich des schwierigen,
manchmal belasteten Verhältnisses zwischen der CSU und ihrem
künftigen Vormann erinnert, ahnt, wie arg es um die bayerische Union
stehen muss. Sie verschreibt sich einem bundespolitischen
Schwergewichtler, der die Mitglieder der CSU-Landtagsfraktion, die
ihn heute auf den Schild heben und am 27. Oktober wählen werden, oft
spüren ließ, dass er sie für bestenfalls Mittelgewichtler hält.
Objektiv betrachtet hat sich die CSU für den derzeit Fähigsten
entschieden. Seehofers Mitbewerber aus der Landespolitik, die
versierten Minister Goppel und Herrmann, mochten gute Gründe haben,
als sie ein paar Tage zu lang für sich und ihre Idee fochten,
CSU-Vorsitz und Ministerpräsidenten-Amt personell voneinander zu
trennen. Mehr jedoch spricht dafür, die verbliebene Kraft zu bündeln
und auch so die unglücklich agierende Doppelspitze Huber/Beckstein
vergessen zu machen. Wie so häufig in der Parteien-Demokratie hat die
sogenannte Basis ein gutes Gespür dafür, was die Situation erfordert.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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