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Wiesbadener Kurier: Wiesbadener Kurier zu Afghanistan

Geschrieben am 09-10-2008

Wiesbaden (ots) - Anders als in Berlin, wo die bisherige
Afghanistan-Politik fortgeschrieben und mit zusätzlichen Truppen
fundiert wird, hat in den USA die Stunde der großen Bestandsaufnahme
geschlagen. Die schon vor dem Amtswechsel im Weißen Haus in die
Presse lancierte Studie der Geheimdienste zeichnet das Bild eines
beinahe schon verlorenen Krieges am Hindukusch. Der neue Präsident
ist - mit den Verbündeten - zur sofortigen Kursänderung gezwungen.
Bemerkenswerterweise passt die triste Abschiedsbilanz der Regierung
Bush dabei genau zu der Absicht des demokratischen Kandidaten Obama,
Afghanistan und Pakistan zum Schwerpunkt seines Kampfs gegen den
Terror zu machen.
Afghanistan ist heute ärmer, unsicherer, uneiniger und gefährlicher
für die Welt als noch vor zwei Jahren. Die Krankheitssymptome sind in
der Studie ziemlich eindeutig diagnostiziert: Eine zerfallende,
korrupte Führung in Kabul. Immer mehr Bewaffnete:
Al-Kaida-Terroristen, Taliban, regionale Warlords, Räuber und
Drogenhändler. Und eine Bevölkerung, die nicht aus der Armut
herauskommt und zudem unter den nicht eben präzisen alliierten
Militärschlägen zu leiden hat.
Die Therapie für das Land ist weniger klar. Das Verhältnis zwischen
militärischer Befriedung und zivilem Aufbau muss wohl gänzlich neu
definiert und geordnet werden. Aber auch die rein militärische
Strategie gehört auf den Prüfstand: Mehr Bodentruppen statt der
Luftangriffe auf die Terroristen? Suche nach Verbündeten unter den
Milizen oder gar den Taliban? Angriffe auf die Geldquellen des
Terrors, sprich die Drogenlabore? Operationen auch im pakistanischen
Rückzugsgebiet? Die USA und die Nato haben schwerwiegende
Grundsatzfragen zu entscheiden. Bis dahin ist es auch für Deutschland
legitim, Mandat hin oder her, mit der Verschickung weiterer Soldaten
zu warten.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2

Pressekontakt:
Wiesbadener Kurier
Karsten Gerber
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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