WAZ: Markt und Staat (I.) - Wie ein guter Schiri. Kommentar von Wilhelm Klümper
Geschrieben am 09-10-2008 |
Essen (ots) - Vater Staat hilf! Selbst eingefleischte Marktwirtschaftler wie Deutsche-Bank-Chef Ackermann rufen nun nach Interventionen des Staates, um den Zusammenbruch der Finanzmärkte zu verhindern. Daraus abzuleiten, die Marktwirtschaft sei an allem schuld, ist falsch. Denn der seit der Nachkriegszeit stets gestiegene Wohlstand ist das Ergebnis sozialer Marktwirtschaft. Sozial deswegen, weil der Staat die Spielregeln für das freie Wirtschaften gesetzt hat. Auch die Globalisierung hat das Lebensniveau aller Menschen erhöht. Die Hungerleider-Nationen von einst wie Indien und China entwickeln sich zu Wirtschaftsmächten.
Die gierigen Investmentbanker haben jetzt zur tiefgreifenden Krise der internationalen Finanzmärkte geführt. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Krise ihren Anfang in den USA genommen hat. Dort kauften massenweise Leute mit kleinem Geld zu große Häuser auf Pump. Als die ersten großzügig von den Banken gewährten Kredite platzten, nahm das Unheil seinen Lauf rund um den Globus.
Es ist richtig, dass der Staat dem aus den Fugen geratenen Finanzsystem hilft. Gleichzeitig ist es überreif, den Hasardeuren in der Bankenwelt deutliche Grenzen zu ziehen. Dabei muss insbesondere durch harte gesetzliche Regelungen darauf gedrungen werden, dass sich die abgehobenen Spekulanten nie wieder ungeschoren die Taschen füllen können. Zukünftig muss jeder Banker für sein Versagen Verantwortung tragen und zur Rechenschaft gezogen werden.
Nachdem aber der Staat die Regeln des freien Wirtschaftens neu festgesetzt hat, sollte er sich wieder weitgehend aus dem Spiel nehmen. Wie ein erfahrener Schiri, der ein gutes Spiel laufen lässt, aber bei Fehlverhalten sofort die Rote Karte zückt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
163315
weitere Artikel:
- WAZ: Markt und Staat (II.) - Vom Versagen einer Ideologie. Kommentar von Lutz Heuken Essen (ots) - Diejenigen, die schon lange über alles Soziale spotten und über alles Regulierende ätzen - jetzt rufen sie laut nach dem Staat. Damit dieser mit Milliarden ihre Konzerne schütze und sie womöglich vor dem Volkszorn. Ob sie sich zumindest ein wenig schämen? Ich glaub's ja nicht. Von Einsicht keine Spur. Diejenigen, die sicher sind, ihre Millionen-Gehälter tatsächlich zu verdienen, versuchen nun, das Zusammenbrechen der Finanzmärkte allein als plötzliche Panne darzustellen; die Schuld dafür schieben sie einzelnen Versagern mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Konjunkturprogramm Halle (ots) - Die Finanzkrise als solche ist nicht das Problem. Wenn die augenblickliche Hysterie abgeklungen ist und die Politik entschlossen handelt, dann könnte die Krise auf ein beherrschbares Maß zusammen schrumpfen. Die Rezession scheint freilich unabwendbar. Das bedeutet: kein Wachstum, wachsende Arbeitslosigkeit und deutlich zurück gehende Steuereinnahmen. Auch hier ist der Staat aufgefordert einzugreifen - entweder durch Steuersenkungen, um die Inlandsnachfrage zu stimulieren, oder aber als öffentlicher Auftraggeber. Der Finanzminister mehr...
- Rheinische Post: Die Rebellen-Kasse Düsseldorf (ots) - von Alexander von Gersdorff Ob wirklich allen Bundestagsabgeordneten bewusst war, was sie Anfang 2007 mit dem "Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung" verabschiedet haben? Denn jetzt, kurz vor Inkrafttreten, wird immer deutlicher, was sich dahinter verbirgt: Ein Gesetz mit dem Ziel, den Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung auszuschalten und der Politik die Kontrolle über das Gesundheitswesen zu übertragen. Nicht anders sind die Forderungen von Gesundheitsministerin mehr...
- Rheinische Post: Risiko in der Ukraine Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann Freie Wahlen sind ein Definitionsmerkmal einer Demokratie. Doch wenn die Ukraine ihre Bürger zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren an die Urnen ruft, dann ist das kein Zeichen einer besonders gut funktionierenden Staatsform. Dann wird offenbar, dass innenpolitische Spannungen und Machtkämpfe das beherrschende Element sind. Seit Wochen schwelt in der Ukraine eine Regierungskrise, die pro-westliche Koalition ist zerbrochen. Es gibt Streit, wie sich das Land gegenüber Russland verhalten soll. mehr...
- LVZ: Steuergeldverschwendung offenbar unausrottbar Leipzig (ots) - Von Ulrich Milde Da wurde im hessischen Weilburg ein Parkhaus gebaut, das überhaupt nicht benötigt wurde. Die thüringische Gemeinde Finsterbergen errichtete einen Klimapavillon und ein Therapiezentrum. Dabei hat der Ort gar keine Kurgäste. Zwei von 119 Fällen, die der Bund der Steuerzahler exemplarisch in seinem Schwarzbuch auflistete. Das Werk macht erneut deutlich, dass die Verschwendung öffentlicher Gelder nach wie vor Hochkonjunktur hat. In West- und Ostdeutschland übrigens gleichermaßen. Zumindest hier ist die Einheit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|