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Lausitzer Rundschau: Linke nominieren Peter Sodann für Bundespräsidentenamt: Nur eine Schachfigur

Geschrieben am 14-10-2008

Cottbus (ots) - Peter Sodann ist ein sympathischer und ehrenwerter
Mann. Als Tatort-Kommissar Ehrlicher wusste er ein
Millionen-Fernsehpublikum zu begeistern. Seine unbeugsame Haltung in
der DDR gegen die Allmacht der damaligen Staatspartei SED verdient
großen Respekt. Ob sich Peter Sodann mit seiner
Präsidentschaftskandidatur auf dem Ticket der Linkspartei einen
Gefallen tut, darf allerdings bezweifelt werden. Seine Chancen, Horst
Köhler im Berliner Schloss Bellevue zu beerben, sind jedenfalls
gleich null. Die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung haben
sich auch nach der Bayern-Wahl nicht zu Ungunsten des Amtsinhabers
geändert. Das wiederum bedeutet schlechte Karten für die
SPD-Favoritin Gesine Schwan. In dieser Auseinandersetzung ist Sodann
lediglich ein Zählkandidat. Genauso war es schon bei Uta
Ranke-Heinemann, die sich 1999 vor den Karren der PDS spannen ließ
und in der Bundesversammlung sang- und klanglos unterging. Damals
ließ sich der Vorgang noch damit erklären, dass die Ost-Linken mit
aller Macht um bundesweite Aufmerksamkeit rangen. Spätestens mit den
Wahlerfolgen der neuen Linkspartei in vier westdeutschen
Bundesländern ist diese Mission jedoch erfüllt. So muss sich ihre
Führung schon fragen lassen, was sie mit der Neuauflage einer
aussichtlosen Präsidentschaftskandidatur eigentlich bezweckt.
Offenbar ist Sodann nur die Schachfigur in einem taktischen
Ränkespiel, mit dem Oskar Lafontaine die SPD ärgern will. 2004 hatten
die Linken bei Gesine Schwan jedenfalls noch keine Berührungsängste.
Damals wählten sie die Sozialdemokratin mit. Und höchstwahrscheinlich
werden sie das auch 2009 tun, wenn es in der Bundesversammlung zu
einem dritten Wahlgang kommt. Sodann ist eigentlich ein zu guter
Schauspieler, als dass er nicht wissen könnte, wie dieser Film endet.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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