Kölner Stadt-Anzeiger: Bundeswehrverbandsvorsitzender Gertz: Awacs sollen in Afghanistan aufklären
Geschrieben am 16-10-2008 |
Köln (ots) - Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, begrüßt die Verlängerung und Aufstockung des ISAF-Mandats für Afghanistan und spricht sich darüber hinaus für die Entsendung von Awacs-Aufklärungsflugzeugen der NATO aus. "Wir waren von Anfang an dafür, die Kontingentobergrenze anzuheben", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Mit dem Deckel von 4500 Soldaten ist wieder die nötige Flexibilität da, um angepasst an die Sicherheitslage genügend Schutz und Sicherungskräfte zu haben. Deshalb stimmen wir dem zu. Ich halte es auch für vernünftig, dass das Mandat diesmal für 14 Monate gemacht und damit Auseinandersetzungen im Wahlkampf vorgebeugt wird." Gertz erklärte weiter: "Ich halte die Befürchtung, dass Awacs dazu benutzt werden, Jagdbomber zu ihrem Ziel zu führen, für objektiv falsch. Man muss eine Kontrolle des Luftraums in Afghanistan durchführen. Das ist überfällig und notwendig zum Schutz unserer Soldaten. Das Thema kommt nochmal auf uns zu. Ich rechne damit in den nächsten vier Wochen." Insgesamt stehe der Afghanistan-Einsatz "an einem Scheideweg. Es geht nur mit wesentlich mehr zivilem Wiederaufbau - also mit rascherem Aufbau von Polizei, Justiz, Verwaltung bei zugleich wirksamer Bekämpfung von Korruption sowie von Drogenanbau und Drogenhandel." Ohne dies, betonte der Verbandsvorsitzende, "werden wir das Ziel nicht erreichen, bis 2012 oder 2013 eine selbsttragende Sicherheitsstruktur zu errichten mit dem Ergebnis, dass wir uns dann mal aus Afghanistan zurück ziehen können".
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