Weltwirtschaft in schweren Gewässern
Geschrieben am 21-10-2008 |
München (ots) -
Global Economic Outlook von Deloitte analysiert wirtschaftliche Lage und zeigt Ausblicke der wichtigen Wirtschaftsregionen
Die Prognosen für nahezu alle Volkswirtschaften sind wenig ermutigend: In Europa ist die Lage zwar nicht so dramatisch wie in den USA, jedoch stehen die Weichen auch hier nicht auf Wachstum. Für Deutschland wurde die Prognose deutlich nach unten korrigiert, es droht eine Rezession - ähnlich sieht es in Großbritannien, Spanien und Italien aus. Zusammen mit den steigenden Energiepreisen bringt dies die Europäische Zentralbank in ein Dilemma, denn sie muss einerseits die Inflation begrenzen, darf aber andererseits mögliche Wachstumsimpulse nicht unterdrücken.
"Trotz der turbulenten Zeiten spielen auch abseits der Finanzkrise Inflation, Wechselkurse sowie Rohstoffpreise weltwirtschaftlich eine zentrale Rolle", erklärt Dr. Elisabeth Denison, Leiterin Research Deutschland von Deloitte. "Mit der Abschwächung des Wachstums in Schwellenländern geht auch die Nachfrage nach deutschen Exporten zurück."
Negativfaktoren: Rohstoffpreise und Inflation
Unabhängig davon, ob der Ölpreis bereits den Höchststand erreicht hat: Es wird langfristig keine Entspannung bei den Rohölpreisen geben. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich und reichen von der Subventionierung bis hin zu Sparmaßnahmen. Deutschland konnte beispielsweise beim letztjährigen Wachstum von 2,6 Prozent neun Prozent Energie einsparen. Generell geht der Trend in den Industrieländern hin zum Schonen der Ressourcen - im Gegensatz zu den aufstrebenden Märkten. In jedem Fall werden die Energiepreise das globale Wachstum dämpfen: Laut OECD bei 120 US-Dollar pro Barrel um etwa einen halben Prozentpunkt in den USA sowie um 0,2 Prozentpunkte in Europa. In Kombination mit einer erschwerten Kreditvergabe drohen den Volkswirtschaften ernste Probleme.
Hohe Energiepreise haben einen negativen Einfluss auf die Binnennachfrage; die Zentralbanken müssen die Zinsen zur Inflationsbekämpfung erhöhen oder aber zur Wachstumsbelebung senken. Für Ersteres brauchen sie Glaubwürdigkeit: Die EZB verfügt über das nötige Vertrauen, ebenso die japanische Zentralbank - auch die Fed wird die Zinsen nach den Verwerfungen der Finanzkrise wieder anheben und so eine Inflationsspirale verhindern. Anders in den aufstrebenden Märkten: Dort droht erstmals ein kräftiger Inflationsschub, denn derzeit ist kein Gegenlenken der dortigen Zentralbanken zu erkennen. Insbesondere die Wechselkursanbindung an den US-Dollar, wie sie beispielsweise China und einige arabische Länder betreiben, brachte dem Reich der Mitte einen deutlichen Währungsverfall sowie Inflation. Dennoch wird der US-Dollar in diesen Wirtschaftsräumen die maßgebliche Leitwährung bleiben.
USA, Europa und Asien im Griff der Krise
In Europa, also auch in Deutschland, droht die Rezession. Wie nachhaltig sie ausfällt, hängt auch vom Verbraucherverhalten und der Zinspolitik ab. Auf alle Fälle müssen sich die Unternehmen auf harte Zeiten einstellen - auch wenn Experten für die Eurozone in 2013 wieder ein Wachstum von etwa 2,1 Prozent voraussagen. In Großbritannien, wo die Immobilienblase besonders groß und Staat wie Bürger hoch verschuldet sind, rechnen Experten mit einem Wachstum wie zu Beginn der 90er-Jahre.
Hoch verschuldet sind auch die USA: Es gibt ein massives Liquiditätsproblem, Kapital wird nicht mehr langfristig investiert und der Erholungsprozess wird langwierig sowie schmerzhaft. Rechnet man noch Faktoren wie Energiepreise und eine nachlassende Binnennachfrage hinzu, sind die Aussichten für die nächste Zeit alles andere als rosig.
Japan hingegen zeigt ermutigende Tendenzen. So sind die Banken nicht in dem Maß von der Krise betroffen wie andere, die japanischen Verbraucher können dank geringer Verschuldung die Binnennachfrage ankurbeln, wenn die Löhne steigen.
"Besonders wichtig sind die aufstrebenden Märkte - hier hat Russland trotz aktueller Probleme die besten Aussichten. Es wird langfristig von den wieder steigenden Energiepreisen profitieren und zudem genießt die Regierung ein hohes Vertrauen der Bürger. Auf China hingegen können harte Zeiten zukommen. Zwar ist die Inflationsrate gesunken und die Regierung hat Maßnahmen zur Sicherung eines stabilen Wachstums getroffen, aber hohe Rohstoffpreise und steigende Kosten können die Inflation weiter beschleunigen, der chinesische Finanzmarkt befindet sich überdies in einer kritischen Situation. Die Lage in Indien ist ebenfalls beunruhigend. Das hohe Außenhandelsdefizit, eine sinkende Industrieproduktion, schrumpfende Märkte und steigende Getreidepreise stellen das Land vor ernste Probleme", kommentiert Dr. Denison.
Die vollständige Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/d tt/research/0%2C1015%2Ccid%25253D229516%2C00.html zum Download.
Ende
Über Deloitte
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in 140 Ländern verbindet Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To be the Standard of Excellence" - für die 165.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns © 2008 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Originaltext: Deloitte Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2
Pressekontakt: Isabel Milojevic PR Manager Tel +49 89 29036-8825 imilojevic@deloitte.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
165414
weitere Artikel:
- Grünes Wirtschaftswunder: Wenn Produkte nicht zu Abfall werden München (ots) - Neue Stoffe, Produkte und Verfahren sorgen dafür, dass mit nachhaltigen Ideen viel Geld verdient werden kann, berichtet das Magazin natur+kosmos in seiner Novemberausgabe. Und eine Käuferschicht, die sich zur Lust am grünen Konsum bekennt, sorgt für einen milliardenschweren Markt: bei Kleidung, Lebensmitteln und sogar beim Auto. So sind die ersten Textilien entwickelt worden, die sich in einen endlosen Kreislauf einfügen - ganz nach dem Vorbild der Natur. Ein BH von Triumph oder ein T-Shirt von Trigema sind vollkommen mehr...
- 25. Deutscher Logistik-Kongress in Berlin / Investitions- und Marketinggesellschaft wirbt für den Logistikstandort Sachsen-Anhalt Magdeburg/Berlin (ots) - Auf ihrem 25. Jubiläumskongress präsentiert die Bundesvereinigung Logistik (BVL) in der Zeit vom 22. bis 24. Oktober 2008 Persönlichkeiten und Themen, die in Zeiten der Globalisierung Logistiker aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Wissenschaft weltweit interessieren. Auf der begleitenden Fachausstellung präsentieren mehr als 200 Aussteller ihr Know-how und Leistungsspektrum in Sachen Logistik, darunter aus Sachsen-Anhalt das Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung in Magdeburg, die Hermes mehr...
- Booz & Company Global Innovation Studie: Unternehmen internationalisieren Forschung & Entwicklung München (ots) - Deutsche Unternehmen steigern ihre Forschungsausgaben um über 13% / Weltweit wachsen F&E-Ausgaben um 10%, in Europa um 12%, bei sinkender Innovationsintensität / Globale, fokussierte F&E-Vernetzung erfolgskritisch / Wettbewerbsvorteile durch globales Innovations-Management Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung (F&E) nimmt im globalen Wettbewerb weiter zu. Die deutschen Unternehmen haben im vergangenen Jahr ihre Zurückhaltung aufgegeben und setzen wieder verstärkt auf Innovationen. Besonders auffällig ist dabei mehr...
- Kunststoffverwertung in Europa bei 50 Prozent - Nachfragewachstum übertrifft BIP-Wachstum Brüssel (ots) - "Compelling Facts about Plastics 2007" heißt der 18. Bericht zu Produktion, Verbrauch und Verwertung von Kunststoffen, den die Kunststoff-Industrie - vertreten durch PlasticsEurope, EuPC, EuPR und EPRO - nun vorgelegt hat. Er steht im Internet als Download zur Verfügung. Auch eine Broschüre in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Polnisch ist in Kürze verfügbar und kann bei den beteiligten Verbänden angefordert werden. 2007 wurde in der Verwertung von Kunststoffen in den 27 EU-Mitgliedstaaten plus mehr...
- IT-Storage-Studie von Fleishman-Hillard und speicherguide.de zeigt: Green Storage steckt beim Mittelstand noch in den Kinderschuhen München (ots) - Wachsende Datenmengen und steigende Strompreise zwingen mittelständische Unternehmen, über die Energieeffizienz ihrer Speichersysteme nachzudenken - so die Theorie. In der Praxis gehört der Faktor Stromverbrauch beispielsweise beim Kauf von Datenspeichern noch längst nicht zu den ausschlaggebenden Kriterien. Hier sind etwa die Zuverlässigkeit oder der Preis eines Systems die bestimmenden Faktoren. Zu diesem und weiteren Ergebnissen kommt eine gemeinsame Befragung der PR-Agentur Fleishman-Hillard und des Fachmagazins speicherguide.de mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|