(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Rot-grüner Koalitionsvertrag in Hessen Nah am Ziel

Geschrieben am 24-10-2008

Cottbus (ots) - Für Roland Koch wird die politische Luft in Hessen
langsam dünn. Nach einem weitgehend geräuschlosen
Verhandlungsmarathon haben sich SPD und Grüne in Wiesbaden auf einen
Koalitionsvertrag geeinigt. Damit hat Andrea Ypsilanti eine weitere
große Hürde auf dem Weg zur Wahl als hessische Ministerpräsidentin
genommen. Es wäre die erste Minderheitsregierung unter Duldung der
Linkspartei in einem westdeutschen Bundesland. Dass es dazu kommt,
dürfte kaum noch abzuwenden sein. Aber der Wortbruch ("Niemals mit
den Linken") wird an Ypsilanti kleben bleiben. Ob Koch und die Union
daraus Kapital schlagen können, hängt von der weiteren politischen
Entwicklung in Hessen ab. Funktioniert der Tabubruch ohne große
Reibereien, verliert er auch seinen Schrecken für die anstehende
Bundestagswahl. Die Berliner Vorzeige-Genossen Franz Müntefering und
Frank-Walter Steinmeier werden dann allerdings schwerlich
argumentieren können, warum sie mit den Linken im Bund partout nichts
zu tun haben wollen. Es war übrigens Müntefering, der seinen
entthronten Vorgänger Kurt Beck einst davor gewarnt hatte, ein
Bündnis mit den Linken im Westen auszuschließen. Was Hessen angeht,
so stört sich der neue SPD-Vorsitzende nicht am "ob", sondern nur am
"wie". Ypsilantis Glaubwürdigkeitsverlust ist für die Bundes-SPD ein
massives Problem, nicht das indirekte Bündnis mit den Linken selbst.
Der nächste Testfall ist das Saarland. Hier waren die
Sozialdemokraten immerhin so freimütig, eine Zusammenarbeit mit den
Linken in Betracht zu ziehen. An der Saar könnte es im nächsten Jahr
sogar zur ersten direkten Kooperation zwischen SPD und Linken in
einem westdeutschen Bundesland kommen. Rückwirkend betrachtet hätte
Ypsilantis Sturheit den Grundstein dafür gelegt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

166361

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar: Bahn spielt mit dem Vertrauen Düsseldorf (ots) - Als ob die ICE-Reisenden nicht schon hart genug geprüft worden wären, legt die Bahn aus scheinbar freien Stücken mal eben rund ein Viertel ihrer Flotte an superschnellen Zügen still. Eine echte Begründung gibt sie dafür nicht. Sätze wie "Sicherheit hat für uns absoluten Vorrang" helfen nicht weiter, sind pure Selbstverständlichkeiten. Stattdessen schimpft Bahn-Chef Hartmut Mehdorn auf die Hersteller der Züge, sie hätten "belastbare Garantien" verweigert. Was immer das heißen mag. Für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs mehr...

  • OZ: Kommentar zu Finanzen / Banken / Krise / Börse Osnabrück (ots) - Schlechte Botschaft, gute Folgen Schlechte Nachrichten können gute Folgen haben. Dies ist auch bei der Finanz- und Wirtschaftskrise so. Etwa im Fall der internationalen Zusammenarbeit: Handfeste Verstimmungen zwischen dem Westen und Russland sind passé. Stattdessen arbeiten alle zusammen. Wer würde heute wie noch vor kurzem von einem neuen Kalten Krieg sprechen? So gesehen, kam die Krise gerade zur rechten Zeit. Sie hat gezeigt, wie aberwitzig die Absetzbewegungen gewesen sind. Auch der Kursverfall ist relativ. mehr...

  • OZ: Kommentar zu Bayern / Koalition Osnabrück (ots) - Neue Zeiten Die jetzt getroffene Koalitionsvereinbarung ist für die CSU ein Dokument des Schreckens, weil damit ihr Machtverlust besiegelt wird. Noch schlimmer: Die Partei hat nicht einmal eine Alternative, als gute Miene zu diesem traurigen Spiel zu machen. Ihr Niedergang scheint unaufhaltsam. Erst verliert die CSU die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl, dann verschwinden ihre Matadore Beckstein und Huber gedemütigt aus der ersten Reihe, und ausgerechnet mit der Linksliberalen Leutheusser-Schnarrenberger mehr...

  • OZ: Kommentar zu Hessen / Koalition / SPD / Grüne Osnabrück (ots) - Ypsilanti muss noch zittern Weil die Wahl in Hessen bereits Monate zurückliegt, wirkt der mehrfache Wortbruch Andrea Ypsilantis für viele nur noch wie eine blasse Erinnerung. Zielstrebig schreitet die SPD-Landeschefin voran auf dem Weg zur ersten Minderheitsregierung im Westen mit Duldung der Linkspartei. Gestern hat sie wieder einen schweren Stein beiseitegeräumt. Doch das Ergebnis enthält einige Schönheitsfehler aus Sicht der SPD. So blieb für den Energieexperten Hermann Scheer lediglich das Wirtschafts-, nicht mehr...

  • OZ: Kommentar zu China / Finanzkrise Osnabrück (ots) - Eine ganz große Hoffnung Die alten Reflexe sind noch wach: China droht EU-Parlamentariern, weil die einem Kritiker des spätkommunistischen Regimes den Sacharow-Preis zuerkennen. Chinesische U-Boote werden erwischt, wie sie rudelweise vor Japans Küsten die US-Marine-Kampfgruppe um den Flugzeugträger ,,George Washington" ausspähen. Aber zur gleichen Zeit wecken der Verlauf des Asien-Europa-Gipfels und die China-Visite der Kanzlerin eine ganz große Hoffnung: dass die rapide zunehmende Verflechtung der Volkswirtschaften mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht