1. Halbjahr 2008: Haushalte sparen mehr
Geschrieben am 28-10-2008 |
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt zum Weltspartag am 30. Oktober mitteilt, haben die privaten Haushalte in Deutschland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr gespart. Im Vergleich zum Vorjahr legte die Sparquote um 0,5 Prozentpunkte auf jetzt saisonbereinigt 11,3% des verfügbaren Einkommens zu. Je Einwohner wurden so durchschnittlich 180 Euro monatlich zur Seite gelegt, rund zehn Euro mehr als im vergangenen Jahr. Zusammen ergibt sich in der ersten Jahreshälfte eine gesparte Summe von fast 89 Milliarden Euro. Wie sich die aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten und die zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten auf das Sparverhalten auswirken werden, kann erst in den nächsten Monaten beurteilt werden.
Je nach Sparneigung und Einkommen gibt es im Einzelfall deutliche Unterschiede zwischen den Haushalten. Aus den makroökonomischen Berechnungen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kann jedoch nur das Sparen der privaten Haushalte insgesamt und ein Durchschnittswert ermittelt werden.
Die privaten Haushalte verwenden ihre nicht konsumierten Einkommensteile heute sowohl für ein breites Spektrum an Finanzanlagen als auch für den Kauf von investivem Sachvermögen. Von der Sparsumme in Höhe von gut 167 Milliarden Euro im Jahr 2007 haben die privaten Haushalte Nettoinvestitionen, das heißt Bruttoinvestitionen minus Abschreibungen, von 42 Milliarden Euro getätigt. Dazu zählen vor allem Investitionen in den Wohnungsbau. Dass die Investitionsneigung privater Haushalte gegenüber früheren Jahren gedämpft ist, zeigt der Blick zurück. So wendeten die privaten Haushalte im Jahr 1995 mit 80 Milliarden Euro fast das Doppelte für Nettoinvestitionen auf.
Wie die von der Deutschen Bundesbank erstellte Finanzierungsrechnung zeigt, haben die privaten Haushalte im Jahr 2007 rund 133 Milliarden Euro neu an Geldvermögen gebildet beziehungsweise an Schulden getilgt. Aufgebaut wurde der Bestand an Geldvermögen vor allem durch Geldanlagen bei Banken (86 Milliarden Euro) und Versicherungen (54 Milliarden Euro) sowie durch den Kauf von Investmentzertifikaten (25 Milliarden Euro). Wertpapieranlagen wie Aktien und Rentenpapiere waren nicht gefragt, ihr Bestand wurde sogar erheblich reduziert (- 59 Milliarden Euro). Ausführliche Informationen zur Geldvermögensbildung werden regelmäßig von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht. Für die Sach- und Geldvermögensbildung stehen den Haushalten neben dem Sparen auch noch die per Saldo empfangenen Vermögenstransfers, wie beispielsweise die staatliche Spar- und Eigenheimzulage, zur Verfügung.
Bei der Analyse des Sparens im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen sind einige konzeptionelle Besonderheiten zu beachten. So zählen bewertungsbedingte Änderungen wie Kursgewinne oder -verluste bei Aktien und Wertänderungen bei Immobilien nicht zum Sparen, da sie nicht aus erwirtschaftetem Einkommen entstanden sind. Der durch Abschreibungen ausgedrückte Verzehr von Werten, bei privaten Haushalten sind dies vor allem Abschreibungen auf eigen genutzte und vermietete Wohnungen, reduziert das verfügbare Einkommen privater Haushalte und damit auch das Sparen.
Eine zusätzliche Tabelle enthält die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt: Wolfgang Macht, Telefon: (0611) 75-2052 E-Mail: vgr-einkommen@destatis.de
Originaltext: Statistisches Bundesamt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Telefon: (0611) 75-3444 E-Mail: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
166739
weitere Artikel:
- Genossenschaftliche Neugründungen in Deutschland / Neues Sonderheft zeigt: Genossenschaften als Unternehmensform haben beste Zukunftsprognosen und sind auch in Krisenzeiten sicher und stabil Hannover (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Rund 400 genossenschaftliche Neugründungen gingen in den vergangenen Jahren in Deutschland an den Start. Diese Zahl steht im Gegensatz zu anderen Formen von Unternehmensgründungen, denn diese sind rückläufig. Das beweist: Genossenschaftliche Kooperationen liegen im Trend, haben den Charme der Mitgliederförderung und sind stabil und sicher. Denn durch die Betreuung der Genossenschaftsverbände mehr...
- GRS-Jahresbericht 2006/2007 veröffentlicht Köln (ots) - Der Jahresbericht 2006/2007 belegt an vielen repräsentativen Projekten, dass sich die GRS wieder für die Erhaltung und die Weiterentwicklung der nuklearen Sicherheit in Deutschland, zunehmend auch international, eingesetzt und damit ihren gesellschaftlichen Auftrag verantwortungsvoll erfüllt hat. Die GRS ist Deutschlands zentrale Fachorganisation auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheit. Nukleare Sicherheit ist eine interdisziplinäre Aufgabe, die nur im internationalen Verbund effektiv angegangen werden kann. Daher unterhält mehr...
- Vor der Präsidentschaftswahl: Die USA im statistischen Länderprofil Wiesbaden (ots) - Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat im Vorfeld der US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen ein neues Länderprofil "Vereinigte Staaten 2008" veröffentlicht, das international vergleichbare Daten aus den Bereichen Bevölkerung, Wirtschaft, Gesundheit, Bildung, Arbeitsmarkt, Soziales, Verkehr, Umwelt und Energie enthält. In den Vereinigten Staaten lebten 2006 fast 300 Millionen Menschen. Das jährliche Bevölkerungswachstum erreichte knapp 1%. Die durchschnittliche Kinderzahl lag bei 2,05 je Frau und damit höher mehr...
- Gottlieb Duttweiler Institute: «GDI Impuls» - Generationen? Rüschlikon (ots) - «Generation X», «Generation Golf», «Generation Me»... Die neueste Ausgabe des renommierten Wissensmagazins «GDI Impuls» hinterfragt einen allgegenwärtigen Begriff: Was bedeutet «Generation» noch? Welche Konzepte ersetzen ihn? Wohin gehen die Trends? - Wir bringen Ordnung ins Jahrgangs-Durcheinander. Wer nach dem Unterschied von Generationen fragt, steht zunächst vor einem Chaos. Zunehmend abseitige Wortzusammensetzungen buhlen um Aufmerksamkeit, derweil die Zuordnung des einzelnen Menschen in «seine» Generation mehr...
- P21 gewinnt JRW Network Solutions als Partner und verstärkt seine Aktivitäten auf dem asiatischen Markt Brunnthal/München / Bangkok (ots) - Kooperationsvertrag abgeschlossen: Der Münchener Brennstoffzellenhersteller und die in Thailand ansässige JRW Network Solutions Ltd. (JRWNS) werden noch im Oktober die Zusammenarbeit starten und die Marktexpansion von P21 in den Asiatischen Wachstums-märkten weiter vorantreiben. Die P21 GmbH, ein weltweit führender Hersteller von Brennstoffzellenbasierten Stromversorgungslösungen für die Telekommunikationsindustrie, schließt sich mit JRWNS zusammen. Mit JRW Network Solutions Ltd. konnte einer der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|