Westfalenpost: Zwei Pluspunkte
Geschrieben am 28-10-2008 |
Hagen (ots) - Sanierung hilft Mietern und Vermietern Von Wilfried Goebels Die globale Finanzkrise setzt den Bund unter Handlungsdruck. Mit der Aufstockung des Gebäudeprogramms will Berlin zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits werden durch private und städtische Projekte zum Energiesparen Jobs im Handwerk gerettet. Außerdem sind da noch die hohen Klimaschutzziele. Für Vermieter und Mieter birgt das Konjunkturprogramm erhebliche Chancen. Bis zu 70 Prozent der Energiekosten lassen sich durch Gebäudesanierung sparen. Weil der Vermieter die Heizrechnung aber heute einfach an den Mieter weiterreicht, lohnt sich für viele Eigentümer die Modernisierung auf den ersten Blick nicht. Die Zeche für die schlecht isolierte Wohnung zahlt der Mieter. Dieses Dilemma kann durch ein Anreizsystem für mehr Energieeffizienz aufgehoben werden. Allein 35 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Heizung und Wassererwärmung von Gebäuden. Durch die Gebäudesanierung kann die "zweite Miete" bezahlbar bleiben. Experten schätzen, dass Gebäude, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet wurden, über 90 Prozent der gebäudebezogenen Kohlendioxidemissionen verursachen. Deshalb muss neben der Steigerung der Energie-Effizienz bei Neubauten die Sanierung des Altbestandes im Vordergrund stehen. Auf Dauer werden geringere Energiekosten und Klimaschutz auch für Mieter nicht zum Nulltarif zu haben sein. Das Gebäudesanierungsprogramm aber wird Maßnahmen zum Energiesparen bezahlbar halten. Ein Vermieter, der nicht zugreift, könnte sich schon bald ärgern.
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