Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Deutsche Bahn / Tiefensee
Geschrieben am 31-10-2008 |
Osnabrück (ots) - Aus dem Verkehr ziehen
Krisenmanagement ist das Gebot der Stunde bei der Bahn. Bei den technischen Problemen wird es auch tadellos exerziert, wie die aufwendigen und zeitraubenden ICE-Überprüfungen zeigen. Dringend notwendig sind allerdings auch kritische Untersuchungen im Führerhaus des immer noch staatlichen Verkehrskonzerns. Die Vorgänge der vergangenen Tage legen den Eindruck nahe, dass die Qualifikation des Spitzenpersonals den Aufgaben nicht entspricht - sei es moralisch oder fachlich.
Da gibt es Vorstandsmitglieder, denen ein sattes Gehaltsplus winkt, weit über jene Summe hinaus, die führende Koalitionspolitiker Managern zubilligen möchten. Auch sind ihnen Boni für den Fall des Börsengangs zugesichert, selbst wenn dessen Ergebnis deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Es gibt ferner einen für den Konzern verantwortlichen Minister, der genau dieser Verantwortung nicht gerecht wird; der sich mit dem Börsengang der Bahn schmücken möchte, peinliche Details wie die Bonus-Vereinbarung aber nicht gewusst haben will und seinen Staatssekretär als Sündenbock opfert, um selbst aus der Schusslinie zu kommen. Ein Aushängeschild für die Große Koalition war Tiefensee schon bisher nicht. Die Causa Bahn wäre ein guter Grund, ihn mit Hochgeschwindigkeit aus dem Verkehr zu ziehen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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