Politikerinnen fordern Umdenken zum Begriff der "Rabenmutter"
Geschrieben am 13-06-2006 |
Bonn (ots) - PHOENIX-PRESSEMITTEILUNG
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) und die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, setzen sich für eine bessere gesellschaftliche Akzeptanz von Kindern ein. "Es ist bemerkenswert, dass es das Wort der Rabenmutter nur im Deutschen gibt", sagte Roth in der Phoenix-Sendung "Unter den Linden". Müttern, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen wollten, werde so ein schlechtes Gewissen gemacht. "Da müssen wir umdenken", betonte von der Leyen in der gleichen Sendung: "Wenn wir in einer modernen Gesellschaft Kinder erziehen wollen, müssen wir Raum und Zeit für Kinder in der Arbeitswelt schaffen."
Das Elterngeld sei dazu ein erster wichtiger Schritt, betonte die Ministerin. Mit Roth war sie sich aber auch einig, dass die Möglichkeit zur Kinderbetreuung nun dringend ausgebaut werden müsste. Die Väter müssten sich, wie in anderen Ländern üblich, mehr am Erziehungsprozess beteiligen. Roth unterstrich jedoch, dass es nach wie vor eine selbstständige Entscheidung der Frauen sei, ob sie Kinder haben möchten oder nicht: "In den letzten Monaten gibt es eine Tendenz der Beschimpfung: Sie haben Ihre natürlich Rolle nicht erfüllt", sagte Roth über Kinderlose: "Ich will, dass Frauen auch ohne schlechtes Gewissen in diesem Land sagen können, es gibt einen Lebensentwurf ohne Kinder!"
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