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Neue OZ: Kommentar zu Hessen / Parteien / SPD

Geschrieben am 01-12-2008

Osnabrück (ots) - Reparaturunwillig

Im reißenden Fluss soll man nicht die Pferde wechseln. Getreu
diesem Motto gehen Hessens Spitzengenossen Ypsilanti und
Schäfer-Gümbel über die immer lauter werdenden Rufe nach personellem
Neuanfang hinweg. Für den scheint es in der Tat zu spät. Sieben
Wochen bleiben noch bis zur vorgezogenen Landtagswahl - zu wenig, um
den Image- und Glaubwürdigkeitsschaden zu reparieren, den die
realitätsferne, aber machtversessene Parteichefin Ypsilanti
angerichtet hat.

Zu wenig auch für Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel, eigenständiges
Profil zu gewinnen. Wenn er das denn überhaupt gewollt hätte.
Tatsächlich hat er als Ypsilanti-Zögling weder den Spielraum noch den
erklärten Willen, sich zu emanzipieren und saubere neue Wege
einzuschlagen.

Dazu scheint die gesamte hessische SPD derzeit ohnehin nicht in
der Lage. Ein knappes Jahr nach ihrem Wahlerfolg ist sie ein
politischer Trümmerhaufen. Dass ausgerechnet jene, die das zu
verantworten haben, sich als Wiederaufbaumeister betrachten, ist ein
Treppenwitz. Dass sie sich nach Monaten der Selbstzerstörung auch
noch fürs Regieren empfehlen, zeigt dramatische Selbstüberschätzung.
Wenn sie kritische Stimmen aus der Partei nicht hören wollen - das
Wählervotum werden sie fühlen müssen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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