LVZ: Beck: Keine Mitgliederbefragung zur Frage des nächsten SPD-Kanzlerkandidaten / Der Vorsitzende macht einen Vorschlag / SPD arbeitet geschlossener und disziplinierter in der großen Koalition
Geschrieben am 17-06-2006 |
Leipzig (ots) - SPD-Chef Kurt Beck lehnt einen Mitgliedsentscheid über den nächsten Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten ab. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte Beck: "Das sehe ich nicht. Ich sehe auch nicht, dass es in dieser Frage zu einem Streit kommen wird. Es ist, in Rückkoppelung mit den Parteigremien, die Aufgabe des Parteivorsitzenden, für die Kanzlerkandidatur einen Vorschlag zu unterbreiten." In der Sache selbst meinte Beck: "Das ist eine Frage, die jetzt nicht ansteht. Sie wird Ende 2008 oder Anfang 2009 anstehen und dann auch entschieden werden. Es ist selbstverständlich, dass der Parteivorsitzende dabei ein entscheidendes Wort mitredet."
Nach Informationen der Zeitung ist mittlerweile parteiintern geklärt, dass keiner der potentiellen Bewerber, etwa Bundesumweltminister Sigmar Gabriel oder Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und auch der heute noch als großer Außenseiter genannte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, gegen Beck antreten würde, falls der selbst wollen will.
Im Übrigen stimme der öffentliche Eindruck, so Beck, dass die SPD in der großen Koalition disziplinierter und geschlossener auftrete als die Union. "Der Eindruck ist richtig und es stimmt in der Sache", so Beck. "Bei der SPD sind die Fragen, wer Verantwortung hat, wer an der Spitze von Partei, Regierung und Fraktion steht, eindeutig geklärt. Bei der CSU, die in den letzten Monaten nicht so stabil war, scheint das oben und unten und die Zukunft nicht so richtig geordnet. In der CDU gibt es einige Ministerpräsidenten, die immer wieder ihr eigenes Profil für darstellungsbedürftig halten."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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