Rheinische Post: Der Ärger mit dem Benkberater
Geschrieben am 02-12-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Georg Winters
Mündige Bürger sind auch mündige Geldanleger. Insofern ist jeder selbst dafür verantwortlich, wie und wo er sein Erspartes investiert und welches Risiko er dabei eingeht. Damit sind Bankberater aber nicht von der Verpflichtung befreit, ihre Kunden bei der Geldanlage nach bestem Wissen und Gewissen zu informieren und ihnen Fallstricke bei der Investition aufzuzeigen. Dass das nicht immer passiert, ist bekannt. Aber die Erkenntnis gewinnt durch Rentner, denen offene Immobilienfonds als sichere Anlage angepriesen wurden, wieder an Aktualität. Einige Berater scheuten offenbar selbst in der Finanzkrise nicht davor zurück, ihrer Klientel das Produkt als sicher anzubieten. Was halten die eigentlich von ihren Kunden? Tausende Rentner schauen vorerst in die Röhre, weil die Auszahlung ihrer Ersparnisse derzeit unmöglich ist. Kann man dafür der Finanzaufsicht Bafin den schwarzen Peter zuschieben? Für Gleichheit am Kapitalmarkt zu sorgen, wie das die Bafin tun soll, ist eine Sache. Aber Rentner daran zu hindern, zum vereinbarten Termin auf ihr Geld zurückzugreifen, zerstört das Vertrauen in die Gültigkeit solcher Vereinbarungen. Wie so oft hat am Ende der Kleinanleger zumindest vorübergehend das Nachsehen, während die großen Investoren noch rechtzeitig den Absprung geschafft haben. Eine bittere Erkenntnis.
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