Neues Deutschland: zum Deutsch-Vorstoß fürs Grundgesetz
Geschrieben am 03-12-2008 |
Berlin (ots) - »Die Sprache der Liebe ist leis.« Ein doofer, aber harmloser Schlager aus früherer Zeit. »Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch.« Das ist auch doof, aber nicht ganz so harmlos. Zum Glück spricht sie nicht, die Bundesrepublik. Denn wenn sie damit anfinge, würde alles Mögliche rauskommen, nur eines wäre es leider nicht: leis. Trotzdem wünscht die CDU diesen Satz seit dem jüngsten Parteitag ins Grundgesetz. Die Amtssprache in Deutschland ist Deutsch. Auch ohne Grundgesetz. Schön wäre es wohl, wenn darüber hinaus der Anteil gut gesprochener Sprache stiege, wenn der Anblick eines in Schiller versunkenen Jugendlichen keinen seiner Gefährten zur Frage »Was guckst du« inspirierte. Wäre diese Vorstellung mit dem Eintrag eines Satzes im Grundgesetz zu verwirklichen - dann sei es drum. So aber wirkt der Satz wie andere (Unter-)Schriftaktionen der CDU gegen Ausländer. Die Christlich-Demokratischen Linguisten fürchten nicht, sie lassen fürchten. Geht es um Schutz vor Überfremdung? D i e Sprache in Deutschland gibt es nicht. Wegen der Migranten, deren Integration man allein an ihrem Willen, Deutsch zu lernen, misst. Wegen Wenden und Sorben, die um die Erhaltung ihrer Minderheitensprachen kämpfen. Und wegen der Gedanken, deren Ausdruck die Sprache ist. Sonst würde man ja auch die CDU gar nicht mehr erkennen können.
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