Schauspieler Meyerhoff nennt Theater mutlos und selbstzufrieden
Geschrieben am 11-12-2008 |
Hamburg (ots) - Joachim Meyerhoff, 41, einer der besten Theaterschauspieler deutscher Sprache, äußerte sich in der ZEIT kritisch über das deutsche Theater: "Das Theater verpasst unheimlich viel dadurch, dass es meint, sich immerzu entscheiden zu müssen: für die eine Lesart oder die andere." Das aktuelle Theater nannte er "oft mutlos" und "mit sich zufrieden". Als Zuschauer fühle er sich von vielen Aufführungen unterschwellig belehrt. Der Theaterschauspieler: "Man teilt mir auf subtile Weise mit, dass ich nicht cool genug bin, nicht schlau genug, nicht intelligent genug, dass ich nicht still genug sitzen kann. Wenn ich das spüre, krieg ich einen solchen Hass - und muss fliehen."
Meyerhoff, der im Jahr 2007 zum "Schauspieler des Jahres" gewählt wurde und Ensemblemitglied des "Wiener Burgtheaters" ist, sprach auch über sein großes Solo-Theaterprojekt "Alle Toten fliegen hoch". Meyerhoff: "Mein Gott, was wird im Theater gestorben, und es bedeutet nichts, nichts, nichts! Man spielt sich die Seele aus dem Leib, und es hat keine Wirkung, man denkt: Komm, lass es, wurscht! Wenn ich vom Tod erzähle, erreicht es erstaunlicherweise die Zuschauer. Es ist Empathie im Raum."
Von Theaterkünstlern, denen nichts peinlich ist, hält Meyerhoff nichts; Peinlichkeit sei vielmehr ein entscheidender Spielantrieb. Er selbst sei allerdings über Jahre hin ein "glücklicher Nackter" auf der Bühne gewesen: "Ich habe es sogar geschafft, mich im Weihnachtsmärchen nackt zu machen." Er habe Nacktheit früher für einen Ausdruck künstlerischer Radikalität gehalten. "Aber jetzt war ich Gott sei Dank schon lang nicht mehr nackt."
Meyerhoffs neues Stück aus dem Zyklus "Alle Toten fliegen hoch" wird am 17. Dezember am Wiener Burgtheater uraufgeführt.
Originaltext: DIE ZEIT Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2
Pressekontakt: Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 51 vom 11. Dezember 2008 senden wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
176049
weitere Artikel:
- BMW Welt Jazz Award 2009 / BMW initiiert wichtigen Preis der internationalen Jazzszene München (ots) - Nach der erfolgreichen Jazzreihe Anfang des Jahres schafft BMW mit dem BMW Welt Jazz Award ein neues, anspruchsvolles Format im Rahmen der offenen Veranstaltungskultur in der BMW Welt. Am 11. Januar startet die Konzertreihe, die am 4. April mit der feierlichen Abendveranstaltung zum großen Finale und der Preisverleihung endet. BMW etabliert mit dem BMW Welt Jazz Award einen Wettbewerb, der bereits im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen ist. Das Engagement ist langfristig angelegt und untersteht einem jährlich wechselnden mehr...
- Golden Globe Nominierung für DER BAADER MEINHOF KOMPLEX München (ots) - DER BAADER MEINHOF KOMPLEX geht in der Kategorie "Bester nicht englischsprachiger Film" ins Rennen um den Golden Globe. Dies wurde heute in Los Angeles von der Hollywood Foreign Press Association bekannt gegeben. Bernd Eichinger:"Die Nominierung freut uns riesig, um so mehr als die internationale Konkurrenz dieses Jahr enorm war. Für uns alle, die an dem Film gearbeitet haben, ist diese Nominierung eine großartige Bestätigung unserer Arbeit." Produzent und Drehbuchautor Bernd Eichinger (DAS PARFUM - DIE GESCHICHTE mehr...
- WAZ: Selbsttötung im Fernsehen - Das Recht zu sterben. Leitartikel von Thomas Mader Essen (ots) - Eine begleitete Selbsttötung im Fernsehen - darf man das zeigen? Und darf man so etwas tun? Diese Fragen stellen die Medienwächter und Ärztevertreter allzu reflexartig. Natürlich darf man nicht!, rufen sie. Und schimpfen auf den bösen Filmemacher wie auf die Schweizer Sterbehilfe-Organisation Dignitas, die sich in der Tat zuvor mit populistischen Aktionen angreifbar gemacht hat. Es ist eine möglichst heftige Generalkritik mit dem Ziel, eine Debatte über "das Recht zu sterben" zu unterbinden. Dabei wäre es hilfreich, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert: Bielefeld (ots) - Das Horrorszenario mag vor dem geistigen Auge auftauchen: Die Fernsehkamera ist hautnah auf den Menschen gerichtet, der sich aus diesem Leben verabschieden will. Live geht's hier zu. Rundherum sitzen die Angehörigen, weinen, starren stumm in die Runde. Sie stehen im Banne der aufdringlichen Objektive, die jede Einzelheit im Großformat festhalten. Zwischendrin der Moderator, der leise und gefühlvoll ins Mikrofon säuselt, aus dem Sterbevorgang ein Event macht. Zwischendurch zwei Werbepausen samt dem einen oder anderen Trailer mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Museen / Raubkunst Osnabrück (ots) - Lieber zurückgeben Raubkunst: ein hässliches Wort, so hässlich wie das Thema, um das es dabei geht. Besonders misslich: Inzwischen wird viel zu lange um die Kunstobjekte diskutiert, die jüdischen Vorbesitzern einst abgepresst wurden. Jetzt müssen endlich Taten, also Rückgaben folgen. Dabei ist längst klar, welcher Grundsatz das Verhalten der Museumsleute leiten sollte: lieber einen Kunstgegenstand zurückgeben, als mit dem Verdacht eines unrechtmäßigen Besitzes einfach so weitermachen. Natürlich kostet die Recherche mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|