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Das Erste: "W wie Wissen" am 14. Dezember 2008 um 17.03 Uhr im Ersten

Geschrieben am 11-12-2008

München (ots) - Thema: Ist Fleisch gesund?

Zwillingstest
Ungefähr 60 Kilo Fleisch und Wurst isst jeder Deutsche statistisch
gesehen pro Jahr, eine beeindruckende Menge. Ist das eigentlich
gesund?

Fleisch versorgt uns mit wichtigen Nährstoffen, Eisen, Zink und
auch B-Vitaminen. Die etwa sieben Prozent Vegetarier in Deutschland
sind aber überzeugt, dass man die in ausreichender Menge auch anders
zu sich nehmen kann.
Wer lebt also gesünder, der Fleischesser oder der Vegetarier? Um das
herauszufinden, hat "W wie Wissen" zwei Testesserinnen an den Start
geschickt, eineiige Zwillinge, die sich durch ihre Essgewohnheiten
unterscheiden - eine isst Fleisch, die andere nicht. Können Mediziner
nur anhand von gesundheitlichen Daten der beiden herausbekommen, wer
die Vegetarierin ist? Eindeutig Ja - denn der niedrigere Blutdruck,
die niedrigeren Blutfettwerte und der etwas geringere Body Mass Index
sind eindeutige Indizien.

Welt in Zahlen
Seit den 70er Jahren hat sich die weltweite Produktion von Fleisch
und Wurst mehr als verdoppelt. Auch in Ländern wie China oder Indien
wird mit wachsendem Wohlstand immer mehr Fleisch gegessen. Insgesamt
gesehen kommt das meiste Fleisch aber immer noch in den
Industrieländern auf den Tisch. Ganz vorne die USA, mit über 130 Kilo
pro Kopf und Jahr. Deutschland liegt eher im Mittelfeld. Was ist
eigentlich unser Lieblingsfleisch? Auf Platz drei liegt das
Rindfleisch, zehn Kilo verzehren wir durchschnittlich davon im Jahr.
Dann folgt Geflügel und schließlich, an erster Stelle, steht das
Schweinfleisch mit einem Verzehr von durchschnittlich 40 Kilo pro
Jahr und pro Person. Das macht etwa 22 Schweine, die wir im Leben
verzehren.

Wie gut ist Biofleisch?
Die Tiere auf dem Ökohof von Manfred Schmid bekommen statt
Kraftfutter, wie es in der konventionellen Mast meist verwendet wird,
Heu aus eigenem, ökologischem Anbau. Er verwendet keine
Leistungsförderer, also Stoffe, die die Tiere schneller wachsen
lassen, und gentechnisch verändert ist das Futter auch nicht. So ist
es Vorschrift für die Produktion von Biofleisch.
Den Tieren geht es dabei sehr gut - aber ist das Fleisch auch besser?
An der Uni Gießen befragt "W wie Wissen" dazu einen
Agrarwissenschaftler. Tests belegen: Bei Biofleisch und
konventionellem Fleisch von der gleichen Schweinerasse sind bei
Aussehen oder Zartheit keine Unterschiede festzustellen, aber das
Biofleisch schmeckt auf Grund des etwas höheren Fettanteils den
Testern besser.
Aber der Kauf von Biofleisch lohnt sich aus einem anderen Grund: denn
es ist bei einer Produktion nach ökologischen Richtlinien mit einer
geringeren Belastung durch Pestizide und Medikamente zu rechnen, so
die Wissenschaftler.

Laborfleisch
Der Fleischkonsum steigt - und gerade bei Rindfleisch hat das
erhebliche Konsequenzen. Für die Produktion von einen Kilo
Rindfleisch braucht man 15 Kilo Getreide - Menschen und Vieh
konkurrieren um Nahrung. Außerdem stoßen Rinder bei der Verdauung das
klimaschädliche Gas Methan aus. So kann der Bedarf der wachsenden
Weltbevölkerung langfristig nicht gedeckt werden. Das Fleisch der
Zukunft muss her - und das könnte aus dem Labor stammen.
Forscher von der Universität Utrecht züchten aus Stammzellen
Muskelgewebe, das auf essbare Polymergerüste aufgetragen wird. Noch
nicht ausgereift - aber ein Anfang auf dem Weg zur Ernährung der
Zukunft.

Die Gans im Test
Weihnachten rückt näher, höchste Zeit, das Weihnachtsmenü zu planen.
Traditionell gibt es ja in den meisten Familien an einem der
Feiertage einen knusprigen Gänsebraten. Interessant wäre es
allerdings, mehr über das Tier zu erfahren, das man da auf dem Teller
hat. 90 Prozent aller Weihnachtsgänse kommen aus Polen oder Ungarn,
soviel ist klar. Aber was ist drin?
"W wie Wissen" schickt eine Weihnachtsgans durch den
Computertomographen und die Labors der Fleischforscher in Kulmbach.
Ergebnis: Das Fleisch unserer Gans ist kaum belastet und gut für den
Festschmaus geeignet.

Moderation: Dennis Wilms

Originaltext: ARD Das Erste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6694.rss2

Pressekontakt:
Redaktionelle Koordination: Carola Richter, BR
"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen
Fotos unter www.ard-foto.de
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel.: 089/5900-3876, E-Mail: Agnes.Toellner@DasErste.de
Presseanfragen Dennis Wilms:
Enno Wiese, Tel.: 030/ 850 73 790, Fax: 030/850 73 799
E-Mail: mail@bbm-pr.de


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