Allg. Zeitung Mainz: Weltweite Einigung nötig (Kommentar zum Klimaschutz)
Geschrieben am 12-12-2008 |
Mainz (ots) - Um es vorwegzunehmen: Wissenschaftler, die den Klimawandel und die auf die Erde zukommenden Folgen berechnen, sehen die Welt nach dem gestrigen Klompromisses weiter ungebremst in die Katastrophe schlittern. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass EU-Ratspräsident Sarkozy die Beschlüsse zum Klimaschutz historisch nannte und Europa als den vorbildlichsten Kontinent auf dieser Gebiet lobte. Recht haben beide. Wenn man weiß, wie in China, Indien und Brasilien Klima und Natur missachtet werden, kann Europa wirklich noch als Musterknaben sehen - und das nicht erst seit gestern. Von Politikern in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation mehr umweltverantwortliches Handeln zu erwartet, wäre die Quadratur des Kreises für möglich zu halten. Natürlich waren es die mit Arbeitsplatzabau drohenden Firmenbosse und die bevorstehenden Wahlen, die Merkel so vehement gegen härtere Auflagen für energieintensive Industrien kämpfen ließ. Anderseits lässt sich nun einmal tatsächlich in Zeiten der Globalisierung, in denen an anderen Ecken der Welt sowieso billiger produzieren, ohne dass die Regierungen schauen, was aus dem Schornstein kommt, in der weltweiten Bilanz tatsächlich Luftverschmutzung durch europäische Auflagen Umweltsünden nur bedingt verhindern. Gerade die Schwellenländer reklamieren für sich ein Recht auf ungebremstes Wachstum wie es Europa hinter sich hat, ebenso wie die Osteuropäischen Staaten. Letztlich aber kann nur eine weltweite Einigung die Erde retten - und von der ist die Welt weit entfernt. Denn das Kyotoabkommen wird von den größten Dreck-Produzenten bis heute nicht anerkannt. Die Welt schaut nun auf das "neuen USA", auf Obama. Würde er zu den geforderten Treibhaus-Limits endlich sagen "Yes we can", .
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