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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Konfliktbarometer

Geschrieben am 15-12-2008

Ulm (ots) - Es brennt. Nicht nur ein paar Räume, sondern zwei
komplette Etagen: Die Welt steht in einem Gürtel von der Türkei im
Westen bis nach Indien und Thailand im Osten in Flammen. Und ein
Stockwerk tiefer in Zentralafrika schlägt das Feuer auch hell lodernd
aus den Fenstern.
Ein Blick auf die Weltkarte des "Konfliktbarometers" des Heidelberger
Instituts für internationale Konfliktforschung zeigt deutlich die
beiden schwersten Brandherde der Welt: Von den 39 gezählten
"hochgewaltsamen Auseinandersetzungen" fanden 35 in den beiden
genannten "Stockwerken" statt. Die Karte zeigt auch Inseln des
Friedens: Eine davon ist Westeuropa. Im Gegensatz zu den USA wohnen
die Europäer aber Wand an Wand mit dem Flammenmeer. Angesichts dessen
wird es Zeit, dass sich die EU den Feuerwehrhelm aufsetzt und beginnt
zu löschen. Anders als der selbst ernannte - und oft auch
vorgeschobene - Weltpolizist USA, der lieber zur Kanone als zur
Feuerspritze greift, verfügt Europa über ein besonders wirksames
Löschmittel: Glaubwürdigkeit. Die Politiker müssen diese schleunigst
aus dem Keller holen. Das Wichtigste dabei: Mit einer Stimme
sprechen.
Das wird zwar nicht immer sofort funktionieren,
Testosteron-gesteuerte Politiker im Kaukasus und in Russland sind
taub für gute Argumente. So lange vor allem die Franzosen in Afrika
ihr eigenes, postkoloniales Süppchen kochen, wird sich auch dort
nichts ändern. Besonders gefordert ist Berlin, das sich als
internationaler Vermittler immer noch schwertut. Dabei hat
Deutschland einen erfolgreichen Friedensstifter im Köcher:
wirtschaftlichen Erfolg und damit politische Stabilität.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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