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Rheinische Post: Deutsche entführt

Geschrieben am 15-12-2008

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Seit Jahren werden Ausländer im Jemen entführt, seit Jahren
bekommt die Regierung dort das Problem nicht in den Griff. Solange
ihr dies nicht gelingt, sollten Touristen das Land meiden. Das wäre
ein Druckmittel, um die Regierung in Sanaa endlich zum Durchgreifen
zu zwingen. Wenn Devisen ausbleiben, nötigt das die Obrigkeit in der
Regel zum Handeln.
Nun sind erneut drei Deutsche entführt worden. Offensichtlich hat der
Fall keinen terroristischen islamistischen Hintergrund, der sich in
der Ausprägung eines Heiligen Krieges gegen Ausländer und Ungläubige
darstellt. Das würde schwierige und gefährliche Verhandlungen nach
sich ziehen. Es geht um inner-jeminitische Probleme, die der Staat
endlich entschärfen muss. Von Stammesangehörigen entführte Ausländer
werden dabei als Druckmittel missbraucht. Der Jemen muss aufpassen,
nicht als Hort für Entführer etikettiert zu werden. Auch Menschen,
die dem Land mit Hilfsprojekten zur Seite stehen, sollten auf den
Schutz dieses Landes bauen können. Können sie dies nicht, ist die
Landesführung kaum besser als die Entführer. Wenn die vielen Stämme
eine derart starke Position haben und willkürlich handeln und
entführen können, sagt dies viel über die Schwäche der Zentralgewalt
in Sanaa aus.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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