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Allgemeine Zeitung Mainz: zu Konjunkturhilfen

Geschrieben am 16-12-2008

Mainz (ots) - Eine Rezession ist nicht mehr zu verhindern, es
fragt sich jetzt nur noch, wie lange sie anhalten und vor allem, wie
schwer sie ausfallen wird. Bei den Prognosen darüber überschlagen
sich sogar üblicherweise ernstzunehmende Experten, ein sicheres
Zeichen dafür, dass derzeit niemand wirklich gesicherte Erkenntnisse
hat, mit denen man seriös planen und entscheiden kann. Normalerweise
wäre Ruhe zu bewahren und abzuwarten jetzt die wichtigste
Politikerpflicht. Doch das geht nicht, denn dem Exportweltmeister
Deutschland brechen rund um den Globus in atemberaubender
Geschwindigkeit die Märkte weg. Die einzig wirksame Gegenwehr ist in
solchen Zeiten, mit viel Geld, auch öffentlichem, den heimischen
Markt zu stärken. Jobs zu erhalten um fast jeden Preis, ist dabei das
Gebot der Stunde, denn Kahlschlag in der Krise heißt, lahm zu sein,
wenn es weltweit wieder aufwärts geht. Außerdem kostet
Massenarbeitslosigkeit sehr viel mehr als Arbeitsbeschaffung. Und da
gibt es bundesweit reichlich zu tun, von vielen maroden Straßen und
Brücken zu Schulen und Universitäten, die seit Jahrzehnten Handwerker
nur im äußersten Notfall gesehen haben. Milliarden für die
Infrastruktur sind eine gute Sache, doch das wird nicht reichen. In
der Krise ist nämlich die Angst des Einzelnen vor der Zukunft die
schlimmste Konsumbremse. Angela Merkel und ihr Finanzminister werden
deshalb dem Bürger ganz schnell mehr von seinem Geld lassen müssen,
damit auch er zur Stabilisierung der Konjunktur beitragen kann. Das
geht in der Breite nur über deutlich weniger Steuerlasten, da mag
Frau Merkel Herrn Seehofer noch so sehr mit ihrem Zorn überziehen, in
dieser Sache hat der CSU-Chef völlig recht. Noch will die Kanzlerin
abwarten, was der neue US- Präsident so alles aus seinem Köcher holt,
um Gottes eigenem Land zu neuer Größe zu verhelfen. Doch 30 Tage
können unter Umständen eine zu lange Zeit sein, wenn die Menschen
jeden Tag auf ein Signal des Aufbruchs warten.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
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Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
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