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Rheinische Post: Pulverfass Gaza

Geschrieben am 26-12-2008

Düsseldorf (ots) - Von Matthias Beermann

Man stelle sich vor: An Deutschlands Küste läge ein Landstreifen,
von der Fläche kleiner als Bremen, aber bewohnt von 1,5 Millionen
Menschen, die Hälfte davon jünger als 15 Jahre. Es herrschten Armut,
Gewalt und Hass. Es gibt dieses soziale Pulverfass bei uns nicht,
gottlob. Aber so sieht es im Gaza-Streifen aus, wo sich in diesen
Tagen der nächste blutige Nahost-Konflikt entzünden könnte.
In Israel hatte man geglaubt, das Problem Gaza in den Griff zu
bekommen, indem man es unter Quarantäne stellte - übrigens mit der
stillschweigenden Billigung der arabischen Staaten und nach der
Machtergreifung der radikalislamischen Hamas in Gaza 2007 auch mit
dem Segen der palästinensischen Autonomiebehörde. Doch die Blockade
hat die Hamas nur noch weiter gestärkt.
Die nahenden Wahlen in Israel begünstigen die Scharfmacher, und auch
die Hamas rasselt mit den Waffen. Wenn das Blutbad noch einmal
vermieden werden kann, muss vor allem Israel künftig weitschauender
handeln. Der jüdische Staat hat ein Recht auf Sicherheit. Aber die
Menschen in Gaza brauchen eine andere Zukunftsperspektive als Elend
und Not. Sonst bleibt die Enklave eine Brutstätte der Gewalt und ein
Hort der Radikalen.

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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