Allgemeine Zeitung Mainz: Einmischen - zum Gasstreit
Geschrieben am 06-01-2009 |
Mainz (ots) - Wenn es früher darauf ankam, konnten auch Erzkommunisten problemlos Bilanzen lesen. Das gilt heute umso mehr für Wladimir Putin und seine Gefolgschaft. Deshalb wissen die Machthaber in Moskau genau, dass die Ukraine bankrott ist und schon deshalb ihre Rechnungen für russisches Gas selbst dann nicht bezahlen könnte, wenn sie es denn wollte. Unter solchen Umständen setzen sich Geschäftspartner normalerweise an einen Tisch und suchen nach Lösungen. Man bittet zum Beispiel um niedrigere Preise, Zahlungsaufschub oder schlicht um Kredit. Oder man bittet Dritte um Vermittlung oder auch direkt um Hilfe. All dies hat die Ukraine bisher nicht getan, sondern sie sucht trotz der nachweislichen Nichterfüllung von Verträgen die Konfrontation mit Russland. Leidtragende sind zunächst die Menschen im Land, und seit gestern auch der Rest Europas, der seinen Energiebedarf stark auf russische Lieferungen stützt. Ob die Russen den Hahn zudrehen oder ob es die Ukrainer sind, die den wertvollen Stoff für sich abzweigen, ohne zu zahlen, lässt sich derzeit so einfach nicht sagen. Aber das ist auch unerheblich. Fakt ist, das sich Europa auf Dauer aus dem Streit nicht heraushalten kann. In Deutschland wird niemand frieren müssen, denn neben ausgesprochen großen Vorräten gibt es für uns auch genug Lieferalternativen. Doch das kann auf Dauer keine Lösung sein. Entweder baut man Piplines wie die durch die Ostsee, die eben nicht durch Länder führen , die immer wieder mal versuchen, ihre Kräfte mit Moskau zu messen. Das aber kostet viel Geld und noch mehr Zeit. Oder man hilft zum Bespiel der Ukraine oder auch Weißrussland bei ihren Finanzproblemen. Dabei muss man Russland solide einbinden. Moskau hat wie jeder Verkäufer einer Ware zwar jedes Recht auf angemessene und fristgemäße Bezahlung. Aber Putin und Co. muss auch klar gemacht werden, dass Europa nicht dulden kann, dass Moskau die Ukraine mit dem Gashahn auch politisch unter Druck setzt, um so das alte Sowjetreich wieder entstehen zu lassen.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Telefon: +49-(0)6131/48-5987 Fax: +49-(0)6131/48-5868 crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
179429
weitere Artikel:
- WAZ: Russland ist im Recht - Kommentar von Wolfgang Pott Essen (ots) - Die Sorgen vor einem größeren politischen Konflikt als Folge des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine sind berechtigt. Die Töne aus Brüssel in Richtung Moskau werden schärfer, und auch in Berlin registrieren die Verantwortlichen mit einigem Missfallen, wie Russland am Gashahn dreht. Vor einer pauschalen Verurteilung lohnt allerdings der genaue Blick auf den Streit: Fakt ist, die Ukraine schuldet Russland viel Geld, weit über zwei Milliarden Dollar. Sie hat Gas bezogen und dafür nicht bezahlt. Das ist - gelinde mehr...
- WAZ: Preissenkungen helfen wenig - Kommentar von Gerd Heidecke Essen (ots) - Die letzte echte Preissenkung auf dem deutschen Markt geht auf das Konto von Chrysler, 2003 noch unglückliches Anhängsel von Daimler. Anders waren die neumodisch gestylten und technisch rückständigen Ladenhüter nicht mehr abzustoßen. Gebracht hat es der Marke nichts, außer unzufriedene Kunden, die noch zum alten Preis gekauft hatten und sich benachteiligt fühlten. Jetzt senkt Opel die Preise für alle Modelle bis auf den neuen Insignia und den noch frischen Agila. Es wird, dazu muss man kein Prophet sein, wenig helfen. Kleinere mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert: Bielefeld (ots) - Russland dreht den Gashahn ab. Verständlich, dass sich Millionen Verbraucher nicht nur in Deutschland um die Versorgungssicherheit sorgen. Drei Jahre nach dem jüngsten Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland ist der Konflikt zwischen den einst Verbündeten aus Sowjetzeiten erneut entbrannt. Dabei sind die Regierungen beider Staaten bei diesem politischen Tauziehen um Macht und Unabhängigkeit mehr darum bemüht, sich den schwarzen Peter zuzuschieben, als an einer Lösung zu arbeiten. Doch wie könnte die aussehen? Fest mehr...
- LVZ: zu: Gasstreit Russland-Ukraine/Engpässe in Europa Europa guckt in die Gas-Röhre Leipzig (ots) - Von Birgit Schöppenthau Die Beruhigungspillen von Politik und Wirtschaft zeigen kaum noch Wirkung. Nachdem durch ukrainische Pipelines gestern kein Kubikmeter Gas mehr floss, herrscht große Verunsicherung in Westeuropa. In die Röhre gucken dabei jedoch nicht nur die europäischen Abnehmer, die auf den russischen Rohstoff angewiesen sind. Sollte die Eskalation zwischen Gazprom und der Ukraine länger anhalten, dann geht das auf beiden Seiten an die wirtschaftliche Substanz. Der Westen schaut besorgt auf diesen kaltschnäuzigen mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Merckle Stuttgart (ots) - Es war ein einsamer Tod auf den Schienen bei Blaubeuren, und es ist eine Tragödie. Adolf Merckle, der lange vom Erfolg Verwöhnte: Er hatte (fast) alles, aber ihn hatte das Lebensglück verlassen. Originaltext: Stuttgarter Nachrichten Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39937 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39937.rss2 Pressekontakt: Stuttgarter Nachrichten Chef vom Dienst Joachim Volk Telefon: 0711 / 7205 - 7110 cvd@stn.zgs.de mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|