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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 06-01-2009

Bielefeld (ots) - Russland dreht den Gashahn ab. Verständlich,
dass sich Millionen Verbraucher nicht nur in Deutschland um die
Versorgungssicherheit sorgen. Drei Jahre nach dem jüngsten Gasstreit
zwischen der Ukraine und Russland ist der Konflikt zwischen den einst
Verbündeten aus Sowjetzeiten erneut entbrannt. Dabei sind die
Regierungen beider Staaten bei diesem politischen Tauziehen um Macht
und Unabhängigkeit mehr darum bemüht, sich den schwarzen Peter
zuzuschieben, als an einer Lösung zu arbeiten.
Doch wie könnte die aussehen? Fest steht, dass der ukrainische
Präsident Wiktor Juschtschenko hoch gepokert und verloren hat. Sein
Land war nicht bereit, 250 Dollar pro tausend Kubikmeter Gas zu
bezahlen und damit deutlich mehr als die bisherigen 179,50 Dollar.
Dass Westeuropa im Schnitt gut 400 Dollar pro tausend Kubikmeter
zahlte, war ohne Belang. Die Ukraine beharrt auf einer Sonderrolle -
aus Machtstreben, aber auch notgedrungen aus rein ökonomischen
Gründen. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Es fehlt
an Geld.
In diese Wunde streut Russland weiteres Salz und dreht die Leitungen
ab. Dabei nimmt Moskau bewusst in Kauf, dass auch unbeteiligte Länder
in den Konflikt hineingezogen werden. Die Europäische Union ist
hilflos. Das einzige, was sie tun kann, ist, der Ukraine
wirtschaftlich unter die Arme zu greifen. Das würde Juschtschenko
helfen, aber auch Russland.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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