Westdeutsche Zeitung: Krise nimmt Arbeitsmarkt in Würgegriff = Von Ingo Faust
Geschrieben am 07-01-2009 |
Düsseldorf (ots) - Die Wirtschaftskrise hat den Arbeitsmarkt erreicht und in den Würgegriff genommen. Für den kommenden Winter wird in Nordrhein-Westfalen mit 900 000 Arbeitslosen gerechnet, bundesweit könnten es wieder vier Millionen werden. Dabei wird allerdings eine sehr sanfte Rezession mit lediglich einem halben Prozent Rückgang bei der Wirtschaftsleistung unterstellt. Die meisten Prognosen, die allesamt aber auf tönernden Füßen stehen, gehen von deutlich höheren Minuszahlen aus. Als exportorientierter Wirtschaftsstandort wird NRW dabei besonders gebeutelt und von der konjunkturellen Abschwächung, die als Folge der Finanzkrise erstmals rund um den Globus reicht, stark belastet. Die Nachfrageeinbrüche bei Automobil- und Stahlindustrie sowie Maschinenbau und deren Zulieferern sind bereits deutlich spürbar. Zunächst werden erst Leiharbeiter freigesetzt, angesammelte Arbeitszeitkonten leergeräumt und es wird Kurzarbeit gefahren. Bei sich weiterhin leerenden Auftragsbüchern werden die Unternehmen am Ende aber auch Jobs streichen müssen. Allerdings sind die Unternehmen an Rhein und Ruhr diesmal besser aufgestellt als in früheren Rezessionen. Sie gehen schlanker und flexibler in die Krise. Auch herrscht bereits länger ein Fachkräftemangel und die Betriebe wissen, dass sie auch im Abschwung ihre Stammbelegschaft möglichst lange halten müssen. Qualifizierte Arbeitskräfte wie Schlosser, Schweißer oder Ingenieure bleiben knapp. Im Fall des Aufschwungs könnten die Firmen nicht sofort durchstarten und die Arbeit aufnehmen. Etliche Betriebe wollen die Krisenzeiten sogar für Fortbildungsmaßnahmen nutzen. Die bange Frage für den Arbeitsmarkt lautet derzeit, wie tief und wie lang wird die Wirtschaftskrise? Und was wird der neue US-Präsident Obama, von dem die Welt Wunderdinge erwartet, dagegen unternehmen? Danach dürften auch Deutschlands Politiker auf den Zug aufspringen und konkret festlegen, was sie zur Abfederung tun wollen. Konjunkturprogramme sind zwar aus den Erfahrungen der Vergangenheit nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber so eine Krise, wie die derzeitige vom Finanzsektor ausgelöste, hat es ebenfalls noch nie gegeben. Neue Situationen erfordern neue Gegenmittel.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
179635
weitere Artikel:
- GAG Immobilien AG bestellt neues Vorstandsmitglied Kathrin Möller für das Ressort Bauen Köln (ots) - "Frau Kathrin Möller, ist die erste Frau, die bei einer börsennotierten Immobilien AG in Deutschland in den Vorstand berufen wurde", so GAG-Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Ott. Der Aufsichtsrat der GAG Immobilien AG hat Frau Kathrin Möller als neues Vorstandsmitglied für das Ressort Bauen verpflichtet. Mit Beginn des Jahres hat Frau Möller ihre Tätigkeit aufgenommen und verantwortet nun alle baulichen Vorhaben des Unternehmens im Bereich Modernisierung, Abbruch und Neubau sowie das Bauträgergeschäft und den Vertrieb. mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Arbeitsmarkt Bielefeld (ots) - »Ich muss Sie entlassen«: Dieser Satz fällt vor allem Chefs schwer, die noch jeden Mitarbeiter persönlich kennen. Wenn die Aufträge wegbleiben, geht es manchmal nicht anders. Bislang verhalten sich die Unternehmer vorbildlich: Statt die Angestellten rauszuwerfen, schicken sie sie in Kurzarbeit, um die Schwächephase zu überbrücken. Das zeugt von Verantwortung, denn eine Entlassung wäre die billigere Lösung. Schließlich müssen Unternehmen bei Kurzarbeit die Sozialversicherungsbeiträge ganz allein schultern. Damit Firmen mehr...
- WAZ: In Luft aufgelöst - Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Die Bundesagentur sei keine Sparkasse - so das gängigste Argument für die radikale Senkung der Arbeitslosenbeiträge. Rücklagen seien unnötig, das Geld gehöre den Beitragszahlern. Wie so vieles hat sich auch diese marktliberale Binse gleich zu Beginn der Krise in Luft aufgelöst. Aus Gewerkschaften wie Arbeitgeberverbänden rufen Lobbyisten nach der Arbeitsagentur. Sie soll mit all ihren Mitteln, etwa Kurzarbeit, Massenentlassungen verhindern. Plötzlich ist das Milliardenpolster aus besseren Tagen höchst willkommen. Dass mehr...
- WAZ: Aus für den Kopierschutz - Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Apple hat nicht nur sein Geschäftsmodell revolutioniert, sondern auch das Ende des Kopierschutzes eingeleitet. Der iTunes-Laden ist zwar nicht der erste Anbieter, der auf DRM verzichtet. Doch wenn Apple als Marktführer die Richtung vorgibt, ist es eine Frage der Zeit, bis weitere Musikportale nachziehen. Möglichst bald! Denn DRM-freie Stücke helfen nicht nur Apple oder dessen Kunden, sondern kommen auch den Musikverlagen zugute. Zu Recht klagen diese über Raubkopien, die zu Milliardenverlusten führten. Der Kopierschutz jedoch mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Ratiopharm Ulm (ots) - Die Ratiopharm-Mitarbeiter durchleben schwere Zeiten. Am einem Tag versetzt sie der Freitod des Firmenpatriarchen Adolf Merckle in Aufruhr, am nächsten der angekündigte Verkauf des Unternehmens. Die eingeleitete Zerschlagung des Merckle-Firmenimperiums weckt Sorgen um die Sicherheit der Arbeitsplätze, denn die goldenen Zeiten für Hersteller von Nachahmerpräparaten sind vorbei. Doch die Mitarbeiter haben Grund zur Hoffnung. Die beste Nachricht für sie ist, dass ein Treuhänder sich um den Verkauf kümmern wird. Der ist nicht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|