Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Arbeitsmarkt
Geschrieben am 07-01-2009 |
Bielefeld (ots) - »Ich muss Sie entlassen«: Dieser Satz fällt vor allem Chefs schwer, die noch jeden Mitarbeiter persönlich kennen. Wenn die Aufträge wegbleiben, geht es manchmal nicht anders. Bislang verhalten sich die Unternehmer vorbildlich: Statt die Angestellten rauszuwerfen, schicken sie sie in Kurzarbeit, um die Schwächephase zu überbrücken. Das zeugt von Verantwortung, denn eine Entlassung wäre die billigere Lösung. Schließlich müssen Unternehmen bei Kurzarbeit die Sozialversicherungsbeiträge ganz allein schultern. Damit Firmen ihre Belegschaft nicht in die Wüste schicken müssen, brauchen sie Hilfe von der Politik. In Form von Konjunkturprogrammen und Entlastung bei den Abgaben. Deshalb würde die Große Koalition genau richtig handeln, wenn sie Arbeitgeber von der Beitragspflicht befreit, die ihre Mitarbeiter während der Kurzarbeit weiterbilden. Firmen, die nicht qualifizieren, könnten zur Hälfte entlastet werden. Eine Jobgarantie kann die Regierung von den Unternehmen nicht einfordern. Das Wirtschaftsleben ist riskant, kein Wunschkonzert. Mittelständische Unternehmer kündigen nur dann, wenn ihnen nichts anderes übrig bleibt. Andernfalls fehlen ihnen beim nächsten Aufschwung die Fachkräfte.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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