Hoppe: Es gibt keine Überkapazitäten, sondern bereits Mangel
Geschrieben am 09-01-2009 |
Berlin (ots) - Statement des Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, zur Studie "Effizienzreserven im Gesundheitswesen" des RWI Essen und der Universität Duisburg-Essen (im Auftrag der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"):
"Wer heute noch Effizienzreserven im Gesundheitswesen behauptet, für den ist auch die Klimaerwärmung mit dem ersten Schneefall widerlegt. Infolge der demografischen Entwicklung steigt der Versorgungsbedarf ständig, aber wir haben schon jetzt nicht mehr ausreichend Ärzte und Pflegepersonal. Krankenhäuser verfallen, die Arbeitsverdichtung in Klinik und Praxis ist grenzwertig und die Bezahlung unzureichend. Nach Angaben der OECD sind die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit in Deutschland zwischen 2000 und 2005 real nur um 1,3 Prozent gestiegen. Ein geringeres Plus gab es in keinem anderen der 30 OECD-Mitgliedstaaten - der Durchschnitt lag bei 4,3 Prozent Steigerung pro Jahr. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheitsgüter und -dienstleistungen lag Deutschland nur noch auf Platz 10 im OECD-Vergleich, hinter Ländern wie Österreich, Belgien und Kanada.
In der Präsentation einer Studie mit wissenschaftlichem Anspruch hätte man solche Fakten erwarten dürfen. Auch scheint den Gesundheitsökonomen dieser Studie verborgen geblieben zu sein, dass das Niveau unserer heutigen Versorgung nur durch das vielfache kostenfreie Engagement von Ärzten und Gesundheitsberufen aufrecht erhalten wird.
Eine "Neue Soziale Marktwirtschaft", wie die Arbeitgeber ihre Initiative nennen, hätte zunächst einmal den tatsächlichen Versorgungsbedarf in unserer Gesellschaft ermitteln müssen. Dann wäre leicht zu erkennen gewesen, dass wir keine Überkapazitäten haben, sondern schon heute in vielen Bereichen eine gravierende Mangelversorgung. Offensichtliches Ziel dieser Initiative ist es wohl, die sozial bewährte Breitenversorgung Deutschlands auf ein für die Arbeitgeber billiges Modell der Grundversorgung zu reduzieren."
Originaltext: Bundesärztekammer Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9062 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9062.rss2
Pressekontakt: Pressestelle der deutschen Ärzteschaft, Tel. (030) 400456-700
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