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Südwest Presse: Kommentar zur katholischen Kirche

Geschrieben am 01-02-2009

Ulm (ots) - Das Schiff der katholischen Kirche ist auf schwerer
See - und die Verantwortung dafür trägt einzig und allein der Papst.
Er manövriert seine Weltkirche seit geraumer Zeit in eine Richtung,
die einer Vielzahl von Gläubigen nicht behagt. Der Papst riskiert mit
höchst umstrittenen Entscheidungen eine neue Abspaltung der
Christenheit, nämlich von jenen, die den engstirnigen Kurs Benedikts
XVI. zurück in die Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht
mehr folgen wollen - und das ist die große Mehrheit der Gläubigen.
Selbst so besonnene Gemüter wie der Rottenburger Bischof Gebhard
Fürst und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann haben die Gefahr jetzt
klar benannt. Ihnen geht die Liebedienerei des Kirchenoberhaupts mit
dem äußersten rechten Rand der Katholiken zu weit. Kern des Konflikts
ist nicht die indiskutable Äußerung eines einzelnen Bischofs, der der
erzkonservativen Pius-Bruderschaft angehört. Kern des Konflikts ist
die Aufwertung der Bruderschaft selbst. Die antidemokratisch gesinnte
Gemeinschaft lehnt das Zweite Vatikanische Konzil mit ihrem
Bekenntnis zu Religionsfreiheit und Ökumene ab.
Das ist in Rom bekannt. Der Gründer der Bruderschaft, Erzbischof
Marcel Lefebvre, hat daraus kein Geheimnis gemacht. Seine Schriften
liegen offen, die Ablehnung eines von Benedikt geforderten
Zugeständnisses zum Zweiten Vatikanischen Konzil ebenso. Zum Umdenken
bewegt hat das den Papst nicht. Er handelt mit Absicht.
Deshalb müssen sich die Bischöfe jetzt wehren - klar und ohne
Kompromiss. Auch die Gläubigen sind herausgefordert. Sie dürfen die
Rolle rückwärts nicht schweigend akzeptieren.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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