Stuttgarter Nachrichten: zu Glos
Geschrieben am 09-02-2009 |
Stuttgart (ots) - CSU-Coup? Bis zum Herbst wollte CSU-Chef Horst Seehofer den glück- und in der gegenwärtigen Krise so offensichtlich kenntnislosen Bundeswirtschaftsminister Michael Glos irgendwie über die Runden retten, um in Ruhe einen Nachfolger zu finden. Dass der Machtstratege Seehofer nun binnen Stunden mit seinem Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg und dem bayerischen Finanzminister Georg Fahrenschon zwei mögliche Nachfolger aufbietet, wirkt zunächst wie eine Notlösung. Doch etwa der junge Guttenberg gehört zur Sorte Parteiaufsteiger mit Kompetenz und Potenzial. Eine reine Verlegenheitslösung müsste Bundeskanzlerin Merkel ablehnen: Erst recht mit Blick auf die Bundestagswahl muss sie einen starken und klugen Kopf neben dem gefeierten Krisenmanager der SPD, Finanzminister Steinbrück, ins Kabinett holen. Guttenberg käme vielleicht etwas früh - aber er käme ihr recht. Und was ist in Glos gefahren? Der Bund schnürt milliardenschwere Rettungspakete für die Wirtschaft - und der zuständige Ressortchef mag seinen persönlichen Frust über das ungeliebte Amt nicht länger ertragen. Nach der Wahl wäre er ohnehin gegangen. Nun stellt er nicht nur sein gekränktes Ego über das Amt, sondern bringt auch die Regierung in Nöte. Der Rücktritt von Glos ist noch dreister und verantwortungsloser als der trotzige Rückzug des damaligen Finanzministers Oskar Lafontaine. Der Deckmantel-Sozialdemokrat hatte gezielt seiner Partei - und seinem Kanzler - eins auswischen wollen, weil er sich von Gerhard Schröder brüskiert fühlte. Lafontaine aber stand am Beginn seiner Ministerzeit. Glos hätte nur noch fünf Monate seine Pflicht erfüllen müssen. Mit der raschen Wahl eines Nachfolgers für Glos beweist die Union Handlungsstärke, meint Politikredakteur Jörg Lessing
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